Coopération Allemande (GTZ/KfW)
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Bei km 579 liegt der Brunnen von Bir Ounane. Der daneben stehende Meilenstein sagt: noch 127 km bis Taoudeni. Geröllfelder. Fahrspur aus Sand, aber fest wie Laterit. Bald völlig ebene rosa Sandfläche ohne jede Düne. Vereinzelt sattgrüne niedrige Pflanzenbüschel (Hungerkürbis). Dann wieder Geröllwüste soweit das Auge reicht mit sandiger Fahrspur. Km 597: Reifenpanne am Auto von Hameye. Zwei Pickups plus ein Militärfahrzeug fahren zur Schlucht von Oglal el Knachich voraus, um dort das Mittagessen vorzuwärmen. Dedeou hat es schon um 4.00 Uhr früh zubereitet und im Küchenwagen mitgenommen. Km 620 erreichen wir um 14.00 Uhr. Die Schlucht von Oglal el Knachich tut sich aus dem Nichts der flachen Steinwüste mit breiter, ausgefahrener Fahrspur ganz plötzlich auf. Wir lagern am Wegesrand in einer der Senken, der Begleitschutz bezieht auf den umliegenden Anhöhen Posten. Um 15.00 Uhr Weiterfahrt. Noch 92 km bis Taoudeni. In der Gara Jakania begegnen wir der ersten Salzkarawane: 30 Kamele und zwei Männer, die sie begleiten; je-des Tier trägt vier Salzplatten. Grüne Pflanzen im breiten Einschnitt wo das Regenwasser aus der Ebene zusammen läuft. Vor uns steigt die Ebene leicht an. Auf einer Breite von mehr als achtzig Meter ist der nun grobkörnige rote Sand von Reifenspuren durchwühlt. Von Horizont zu Horizont eben wie ein Bügelbrett. Km 660: Eine Hügelkette rückt näher und ist gleich wieder weit entfernt, entschwindet ganz hinter dem Horizont. Hier kann kein Mensch leben, kein Tier und keine Pflanze. Der Himmel war tagsüber weitgehend blau, manchmal mit leichten Schleierwolken durchzogen. Jetzt, um 16.00 Uhr, wird er diesig. Leichter Wind bringt Kühle. Heiß ist es nur in der Mittagssonne. Rote Piste von Horizont zu Horizont. Der grobe rote Sand wechselt plötzlich in feinsten roten Sand von gleicher Farbe. Km 673: Die fast ebene Piste läuft in gleichmäßigen Wellen. Aus der weiten Fläche kom-mend überqueren wir einen Hügelzug durch eine relativ schmale Öffnung, Foum El Alous. In diesem Nadelöhr laufen die tausend Spuren der Kamelkarawanen und der Fahrzeuge zu-sammen. Wir durchqueren eine Hochebene von rotem Sand und überqueren den nächsten Hügelzug in west-östlicher Richtung. Links am Fuße dieser Hügelkette schlagen wir unser Camp auf. Mit einbrechender Dämmerung verfärben sich Sand und Himmel für einen Mo-ment glutrot. Die Nacht ist milde. Als unseren Waschplatz wählen wir eine nahe gelegene Steinplatte. Hellstes Mondlicht. Drei schwere Trucks passieren gegen 22 Uhr in mühseliger Fahrt den sandigen Pass durch die Hügelkette. Camp 23.12.2007: N 20°05.694'; W 003°19.643' Foum El Alba (Brunnen): N 20°39.190'; W 003°37.097' Bir Ounane (Brunnen): N 21°28.318'; W 003°56.169' Oglal el Knachich (Schlucht): N 21°50.646'; W 003°58.537' Foum El Alous (Pass): N 22°23.967'; W 003°57.398' Camp 24.12.2007: N 22°32.913'; W 004°00.534' 25.12.2007: Um 6.00 Uhr, der volle Mond steht noch über uns, steigen wir auf die Hügelkette und sehen den Tag erwachen. Südlich und nördlich der Hügelkette das rote Sandmeer mit geriffelter Fläche, nach Süden hin verlieren sich die Fahrspuren in der leicht rollenden Land-schaft des Sandmeeres. Abfahrt 8.30 Uhr. Seit Timbuktu 705 km gefahren. Bei km 712 sind wir in Taoudeni, an den Salzminen. Sechs Kamelkarawanen lagern davor mit ihrem Gepäck: Futter, Decken für die zwei, drei Begleiter. Ein Töpfchen hängt an einem Dreifuß und sim-mert über dem Feuer. Der Kameltreiber sammelt die Kamelköttel ein, das Brennmaterial. Die jüngsten Minen befinden sich gleich neben der Piste, denn das Feld wandert von Ost nach West und Nord. Hier gibt es keine malische Verwaltung und keine Militärpräsenz. Dies ist ein Ort, an dem die maurischen Betreiber der Salzminen sich untereinander über die Modalitäten des Salzabbaus verständigen. Am südwestlichen Ende des Feldes ist der Abbau sehr kleinteilig. Die Öffnung beträgt 15 Fuß auf 15 Fuß, ist ca. 4 Meter tief und wird in vier gleiche Felder eingeteilt. Ein Feld dient als Treppe, ein Feld auf der unteren Sole als Lager-fläche und zwei Felder als Arbeitsfläche von der aus sie den Stollen nach drei Seiten hin in die Sole vorantreiben. Der abzutragende Abraum (von oben) ist ca. 1,50 Meter stark. Es folgen zwei Schichten von Salz minderer Qualität. Ziel der Grabung ist das Salz erster Qualität. Es findet sich in der untersten Lage. |