Coopération Allemande (GTZ/KfW)
|
Gehauen wird um Salzplatten zu gewinnen, die fünf Handspannen lang und zwei Handspannen breit sind (125x50 cm) und 35 kg wiegen. Ein Kamel trägt auf jeder Seite zwei, zusammen also 140 kg in zwanzig Tagen nach Timbuktu. In Timbuktu angekommen hat die Salz-platte erster Qualität ihren Wert verdoppelt. Ein kleiner Tagebau kann bis zu einhundert Platten erster Qualität ergeben. Dies alles würde sich nicht lohnen, wenn es die Schuldknechtschaft der Minenarbeiter nicht gäbe. Die gegenwärtig etwa 350 Patrons, die durchaus selbst mitarbeiten und ein oder zwei Minen besitzen, haben Klientelverhältnisse in Familien vor allem in Timbuktu und Arouane, denen sie Geld vorschießen und deren Söhne oder Ehemänner für sie arbeiten. Meist handelt es sich um Teams von drei Arbeitern und einen Patron. Mehr finden in dem einzelnen kleinen Tagebau auch keinen Platz. Wir sprechen mit zwei jungen Männern in einer Mine, einer 19, der andere 20 Jahre alt. Ihr Patron hat ihren Familien 140.000 FCFA (= 213 Euro) ausgezahlt, dafür schulden sie ihm vier Monate Arbeit. An jedem Tag muss jeder Arbeiter vier Platten Salz produzieren. Er arbeitet im Monat drei Wochen für den Patron und eine für sich. Er produziert also in vier Monaten 240 Platten für den Patron (bei fünf Arbeitstagen pro Woche) und 60 für sich selber. |