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Ex-
Combattanten
Begleitschutz

Tuaregreiter

Begleitschutz

Die Integration der früheren Rebellen in die Reihen der Streitkräfte stieß in der Armee auf großen Widerstand und schleppte sich deshalb hin. Ein paar Hundertschaften der Ex Kombattanten wurden aufgenommen; das Gros blieb draußen. Die Rebellen-Bewegungen gerieten unter Druck: Ihre Truppen waren zu versorgen und zu entlohnen. Was der malische Staat nicht lieferte, musste man requirieren. Von Mitte 1992 bis Mitte 1994 hielten malische Armee und Rebellenbewegungen zwar im Wesentlichen still; die Sicherheitslage verbesserte sich jedoch nicht, sie wurde vielmehr undurchsichtiger und labiler.

Auf dem Höhepunkt der latenten Spannung bildete sich im Mai 1994 aus Kreisen der Sonrai in der Armee eine bewaffnete schwarze 'Volksbewegung' gegen die Rebellion: "Ganda Koy", 'Herren des Landes'. Das Flusstal des Niger wurde zu ihrem Operationsraum. Die Armee bildete Volksmilizen und verteilte zu diesem Zweck Waffen an Jugendliche. Über einer Verfolgungsaktion der FIAA gegen Ganda Koy brach im Juni 1994 der Konsens zwischen der malischen Regierung, der Armee und den Rebellenbewegungen auseinander.

Die bereits integrierten Ex-Kombattanten verließen - wo sie konnten, mit Waffen und Fahrzeugen - die Kasernen oder Notunterkünfte und überfielen Städte und Projekte der Umgebung. Spätestens jetzt nahm der Konflikt eine eindeutig ethnische Färbung an: Vergeltungsmaßnahmen gerieten zur ethnischen Säuberung. Nach Überfällen der Rebellen erschlug der städtische oder dörfliche Mob, von Armee und "Ganda Koy" angeleitet oder geduldet, an manchen Orten die Hellhäutigen, wo man ihrer habhaft wurde, waren sie nun Teil des Konfliktes oder nicht.

Die Attacken der Rebellen im Juni und Juli 1994 leiteten einen Zyklus von Repressalien der Armee und Nachstellungen der sesshaften Zivilbevölkerung gegen die Nomaden ein. Die Plünderungen und Morde hinterließen tiefe traumatische Spuren bei den Flüchtlingen und Angst bei den Tätern, die Angst nämlich, entdeckt und belangt zu werden und hergeben zu müssen, was man unrechtmäßig erlangt hatte. Die Ausschreitungen führten zu dem zweiten großen Flüchtlingsstrom von Arabern und Tuareg in die Flüchtlingslager der Nachbarländer. In Mauretanien schwoll die Anzahl der Flüchtlinge kurzfristig auf 80.000 an.

Mit den Attacken der Rebellen griff in Mali eine Hysterie um sich. Die Atmosphäre war im Herbst 1994 stark vergiftet: Übergriffe gegen die Rothäute, peaux rouges, so nennt die schwarze Bevölkerung die hellhäutige Minderheit (Tuareg und Mauren) galten plötzlich fast als Recht der schwarzen Mehrheit auf Selbstverteidigung.

Als nach der nächtlichen Besetzung von Gao und dem anschließenden Pogrom gegen das maraboutische Dorf der Kel Essouk Ende Oktober 1994 der Wahnsinn des Krieges manifest wurde, fing die zivile Vernunft an, sich den Weg zu bahnen. Den einen, den Führern der Sonrai wurde offensichtlich: Diese (südliche) Armee wird uns nie beschützen können, den anderen, den Führern der Tuareg und Mauren dämmerte: Die Überfälle der Rebellen bescheren unserer Bevölkerung nur Vertreibung oder Tod.

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Stand: 07/2011

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