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Unter der Tuareg-Rebellion ist die Ende der achtziger Jahre ausbrechende Rebellion gegen die malische Staatsgewalt zu verstehen.

Es waren vor allem aus Libyen zurückkehrende frühere Angehörige der islamischen Legion, die sie anzettelten. Die bittere Armut infolge der beiden großen Sahel-Dürren der siebziger und der achtziger Jahre, der daraus folgende Verlust des eigenen Lebensraums, die Enttäuschung über in Aussicht gestellte, oft wirkungslos verpuffte Entwicklungsprojekte, über die individuellen Chancen - und die kollektive Perspektivlosigkeit, über Militärherrschaft, Kolonisierung aus dem Süden und mangelnde Teilhabe an der Macht entluden sich in bewaffneten Überfällen auf die Symbole des Staates: auf die Verwaltungsbüros der Kreisstädte und der Gemeinden, auf die Gendarmerieposten, Gerichte und Finanzkassen.

Hatte der frühere Staatschef Malis, Moussa Traoré, noch konziliante Verhandlungslösungen gesucht, so zog die Übergangsregierung unter dem Armee-General Amadou Toumani Touré (1991 bis 1992) andere Saiten auf: Nach einem Überfall der Rebellen auf die ländliche Stadt Goundam kam es zu Vergeltungsschlägen der Armee gegen die zivile Bevölkerung. Dutzende von Tuareg-Notablen wurden von der Armee umgebracht. Ein Großteil der nomadischen Bevölkerung floh nach Norden in den Busch, an den südlichen Rand der Sahara oder nach Westen über die mauretanische Grenze.

In Kidal, hoch im Norden in Richtung algerische Grenze, oder Menaka, im Nordosten an der Grenze zum Niger, von beiden ging die Rebellion aus, sind die Tuareg fast unter sich. Auf den weiten fruchtbaren Überschwemmungsflächen des Niger im Westen Timbuktus dagegen treffen Sonrai, Bambara, Bozo, Fulbe, Mauren und Tuareg auf engem Raum zusammen. Menschenreichste Bevölkerungsgruppe sind die (schwarzen) Bellah, die früheren Leibeigenen der Tuareg. Von ihnen gibt es in Malis sechster Region (Timbuktu) wohl fünf bis sechs Mal so viele wie hellhäutige Tuareg.

Die Bellah sprechen die Sprache der Tuareg, Tamascheck, und teilen deren Kultur. In ihnen schufen die Rebellen sich rasch ihre größten Feinde: Sie überfielen (in den Jahren 1991 bis 1994) deren Dörfer, um Abgaben zu erpressen oder sich zu proviantieren. Die Bellah verließen ihren angestammten Raum um den Lac Faguibine und alle nach Norden ungeschützten Anbaugebiete. Ein Niemandsland von 300 km Länge entstand zwischen Timbuktu im Osten, der mauretanischen Grenze im Westen und Dioura/Nampala im Süden.

In verlassenen Nomadensiedlungen errichteten die Rebellen ihre Stützpunkte. Die Armee verschanzte sich in den ländlichen Städten am Ufer des Niger. Mit Hilfe bewaffneter Konvois hielt sie die Verbindung nach Süden, ins Office du Niger und nach Osten (Goundam und Timbuktu) aufrecht. Der bekannte Zirkel bildete sich: bewaffnete Angriffe der Rebellen auf Gendarmerie, Armee, Projekte, Fahrzeuge, Dörfer, und Vergeltungsschläge der malischen Armee gegen die zivile nomadische Bevölkerung. Keine der beiden Seiten konnte diesen Krieg für sich entscheiden.

Von der ursprünglich einen Rebellenbewegung Mouvement Populaire de l'Azawad (MPA) - sie repräsentierte, einfach gesagt, die Interessen der herrschenden Fraktionen von Kidal, hatten sich in den frühen neunziger Jahren drei weitere abgespalten: die Armée Révolutionaire de l'Azawad (ARLA) - sie repräsentierte die Interessen der abhängigen Fraktionen von Kidal - sowie die Front Populaire pour la Libération de l'Azawad (FPLA) - sie vertrat die Interessen der Tuareg aus Gao und aus dem Gourma sowie die Front Islamo-Arabe de l'Azawad (FIAA), sie vertrat die Interessen der Mauren und Araber, der kleinsten Minderheit im Norden Malis, vornehmlich in der Region von Timbuktu angesiedelt. Mauretanien stellt ihr natürliches Hinterland dar. Die vier Bewegungen bildeten im Rahmen der Friedensverhandlungen ein Bündnis: Mouvements et Fronts Unifiés de l'Azawad (MFUA).


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Stand: 07/2011

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