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Unternehmer

Das Programm Mali-Nord hat bewusst darauf verzichtet, für technische Dienstleistungen wie Vermessung, Planung, Bauaufsicht, Ausführung von Bauarbeiten oder fachliche Begleitung eigenes Projektpersonal einzustellen. Stattdessen hat man auf dem lokalen Markt nach geeigneten Unternehmern gesucht. Es ging um Nachhaltigkeit: Wenn das Projekt, wie unausweichlich der Fall, eines Tages die Pforten schließt, sollte die lokale Expertise auf diese Weise vor Ort erhalten bleiben. Alle geplanten und vereinbarten Maßnahmen führen deshalb lokale Unternehmen als ständige Vertragspartner des Programms aus. Mit ihren mehr als einhundert Mitarbeiter(inne)n (inklusive der landwirtschaftlichen Beratung) bilden sie das technische Rückgrat des Programms Mali-Nord.

Mangels Infrastruktur (Straßen, Brücken, Transport) ist die Region Timbuktu kein zugänglicher und funktionierender Wettbewerbsmarkt. Für viele Aufgaben vor Ort gibt es nicht mehrere geeignete Unternehmen, sondern oft nur eines. Ausschreibungen sind für solche Situationen ein ungeeignetes Instrument. Man muss leistungsfähige Unternehmer mit der Hand verlesen, ihnen helfen, sich niederzulassen und fest Fuß zu fassen, muss sie fördern und begleiten, mit ihnen das angestrebte technische Niveau vereinbaren und erarbeiten (Bild 1: Bei Rovatti in Italien), ihnen zur notwendigen Ausstattung verhelfen und ihre Mitarbeiter in neuen Techniken fortbilden (Bild 2: Fortbildung in Geoinformation).

Das hat das Programm Mali-Nord mit Unternehmern vor Ort getan, von denen sich schließlich vier als leistungsfähig und bodenständig erwiesen. Drei davon sind sogenannte Aménagistes (Einrichter), die in der Bewässerungslandwirtschaft alle Aufgaben erledigen, von der Vermessung über die Planung bis hin zu den Tiefbauarbeiten und der landwirtschaftlichen Beratung. Der vierte Unternehmer ist ein Fachmann für Motoren, Pumpen und Landmaschinen.

Alle vier haben bescheiden angefangen und sich über die Jahre zu Unternehmen entwickelt, die über einen gleichbleibenden Stamm von Mitarbeitern, Routine, funktionierende Fahrzeuge und angemessene (angepasste) technische Ausstattung verfügen. Das Programm Mali-Nord hat im Laufe der Jahre allen vier Unternehmern neue Geländefahrzeuge samt Originalersatzteile beschafft und vorfinanziert, der Kapitalmangel war anfangs das größte Hindernis.

Kalil Touré (Bild 3) stammt aus Diré. Dort hat er im Jahr 1995 das Groupement d'Exploitation de Matières Première (GEMAP) als Groupement d’Intérêt Economique (GIE) gegründet, ein Beratungsbüro und Bauunternehmen. Kalil Touré ist von der Ausbildung her Umweltingenieur und hat seine erste Praxiserfahrung in Nachbarländern erworben. Durch gezielte Vermittlung kehrte er nach Diré zurück. 1998 erstellte er für das Programm Mali-Nord die erste Studie, 1999 das erste Bewässerungsfeld. Sein Erfolg als Unternehmer verhalf ihm zum Posten des Bürgermeister, den er seit 2003 bekleidet. Er verkörpert den malischen Widerspruch zwischen Wirtschaft und Politik. Die Wirtschaft erfordert Anwesenheit, Sorgfalt und stete Bekümmerung vor Ort, die Politik erfordert Anwesenheit in der Nähe der Macht, also in Bamako, und verleitet dazu, nach großen Aufgaben und Aufträgen zu jagen.

Nouhou Maiga (Bild 4) stammt aus Gao und hat 1996 in Niafunké die Société d'Etudes de Réalisation et de Gestion (SER) als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (société à responsabilité limité – sarl) gegründet. Er arbeitet seit 1998 mit dem Programm Mali-Nord zusammen und verfügt heute über zwei geländegängige Fahrzeuge, Motorräder, Vermessungsgeräte (Bild 5), Rechner, Fotokopierer, Drucker, Scanner und Telefon wie Internetanschluss. Er betreut den Südwesten des Interventionsgebietes und hat damit seit Jahren das größte Vertragsvolumen. Er war ursprünglich Topograph und hatte zuvor in einem multilateralen Projekt in Niafunké gearbeitet.

Aliou Maouloud (Bild 6) stammt aus Diré und hat 2004 in Tonka das Unternehmen Géométrie Cartographie Aménagement Topographie. (GCAT) als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (société à responsabilité limité – sarl) gegründet. Aliou Maouloud arbeitet seit 2000 mit dem Programm Mali-Nord zusammen. Er betreut den Sektor Kessou (zwischen Goundam und Timbuktu), später kamen Gourma-Rharous und seit 2009 der Sektor um Dangha hinzu. Aliou Maouloud war zuvor als landwirtschaftlicher Berater im malisch-deutschen Projekt Lac Horo in Tonka beschäftigt und hat sich nach dessen Ende selbständig gemacht.

Boubacar Bâ ist Bambara. Seine Familie stammt aus Ségou. Ihn hat es in jungen Jahren in den Norden verschlagen. Dort hat er zunächst bei den Amerikanern (bei Africare in Bourem), von der Pike auf mit Motorpumpen umgehen gelernt. Mit dem Programm Mali-Nord arbeitet er seit 1995 zusammen und hat in Diré die Garage de Maintenance Agricole (GMA) gegründet (Bild 7). Hier sind hunderte von Maschinisten eingewiesen worden, wie die Motorpumpen zu bedienen und zu warten sind, hier sind Dutzende von Mechanikern ausgebildet worden und von hier aus werden alle Motorpumpen des Interventionsgebietes gewartet (Bild 8).


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