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Dezentralisierung
Die ersten Gemeindewahlen im Juni 1999 und die Konstituierung der Landgemeinden im September des gleichen Jahres schufen zugleich die Voraussetzung und den Bedarf, die Landgemeinden im Norden Malis zu fördern und zu unterstützen. Mehr Selbstbestimmung hatte zu den zentralen Forderungen der Rebellion gehört. Aus dem gleichen Grunde hatte man im Norden Malis auch im Vorgriff auf die Dezentralisierung im Rahmen des Equipes Mobiles des Commissariat au Nord schon vor der Einrichtung der Gemeinden auf Mitsprache aller Teile der Bevölkerung gedrungen.
Ab 1999 ging es zunächst um die Unterbringung der Gemeinderäte, um die Möblierung ihrer Büros, um eine Erstausstattung mit Schreibmaschine und Büromaterial, um Eselskarren und Werkzeug für die Wahrnehmung öffentliche Aufgaben (etwa die Müllabfuhr) sowie in einem Falle um die Installation des ersten Telefonanschlusses. Die Dezentralisierung stand ganz am Anfang und man war dabei, die Grundlagen lokaler Selbstverwaltung zu schaffen.
Die malische Dezentralisierung erwies sich (zumindest) im Norden des Landes als ein dorniges Unterfangen. In der Region Timbuktu blieb es bei der gleichen Anzahl der Landkreise (fünf), aber anstelle der wenigen früheren Arrondissements (vier pro Kreis) traten nun mehr als doppelt so viele Landgemeinden. Der Kreis von Diré zum Beispiel hat rund einhunderttausend Einwohner. Die verteilten sich nun auf dreizehn Landgemeinden; einige von diesen hatten und haben nicht mehr als fünftausend Einwohner, die von elf mittellosen Gemeinderäten vertreten werden. Die Gemeinden entsenden Mitglieder in den Kreisrat, zuständig unter anderem für die Mittelschulen und die Gesundheitsversorgung im Kreis, ebenfalls weitgehend ohne Mittel und Einfluss.
Später wollten die Gemeinden Projekte realisieren, vorrangig: Wegebau, Straßenreinigung, Müllabfuhr, Ausbau und Organisation der örtlichen Märkte. Dafür fehlte es dem Programm Mali-Nord bald an Mitteln und Mandat; es war im wesentlichen nur daran beteiligt, die Selbstverwaltung auf den Weg zu bringen.
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