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Ziegelherstellung
Das traditionelle Baumaterial der Region ist der Lehm (Banco). Er wird den besten örtlichen Tonerdevorkommen entnommen, wochenlang gewässert und fermentiert, schließlich durchwalkt und mit Zusätzen wie Mist, Stroh, Reis- oder Weizenschrot vermengt, die seine Oberflächenhaltbarkeit erhöhen. Der Banco löst sich im Regen rasch auf und kann stehende Nässe (Pfützen) und Spritzwasser überhaupt nicht vertragen.
In der Kolonialzeit führten die Franzosen den uniformen sogenannten "schwarzen" Lehmziegel ein, der in einer Holzform (20 x 40 cm) gestrichen und an der Luft getrocknet wird. Dessen Eigenschaften unterscheiden sich kaum von der oben geschilderten Lehmbauweise.
Lehmbauten und -mauern müssen alljährlich vor der Regenzeit neu verputzt werden, damit die Wassermassen bei den Platzregen rasch abfließen und keine Rillen in Mauern oder Löcher in die Decken fressen können.
Gebrannte Lehmziegel haben sich seit vielen Jahrzehnten in den ländlichen Städten durchgesetzt. Sie werden mit der Hand in kleinen flachen Kästen gestrichen, zunächst an der Luft getrocknet und anschließend in Mieten gebrannt. Mit Ziegeln gemauerte Fassaden sind Wahrzeichen der Häuser von Goundam und Diré. In Goundam ist die Ziegelherstellung hauptsächlich eine Domäne der Frauen.
Ziegel sind schwer und lassen sich auf sandigen Wegen kaum transportieren. Bauunternehmer suchen sich deshalb die Ziegelbrenner in Léré oder Goundam, bringen sie direkt an die Baustellen, suchen dort die geeigneten Tonerdevorkommen und lassen die Ziegel an Ort und Stelle brennen.
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Stand: 07/2011
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