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Goundam
Die Stadt Goundam liegt am südöstlichen Rand des Lac Télé und der Hügel, die den See im Osten begrenzen. Der große und bevölkerungsreiche Kreis der Region von Timbuktu ist nach der Stadt Goundam benannt worden. Hier hatte die koloniale Verwaltung einst ihren Sitz und Schwerpunkt. Von hier aus beherrschte sie den Westen von Timbuktu und hielt die Tuareg in Schach.
Der koloniale Verwaltungsbezirk von Goundam stellte einst ein eindrucksvolles geschlossenes Bauensemble dar, heute ist es teilweise verfallen. Von der Dachterrasse der alten Residenz des Kreiskommandanten aus überblickte man das gesamte Umland in alle vier Himmelsrichtungen. Die Gendarmerie der 6. Region hatte bis 1999 ihr Kommando in Goundam.
Seit den kolonialen Tagen hat die Stadt an Bedeutung verloren. Dafür sind die beiden Saheldürren und der seit den siebziger Jahren sinkende Wasserstand des Niger wie seiner Seitenarme verantwortlich. Sie haben den Lac Faguibine und dessen Überschwemmungssystem weitgehend trocken fallen lassen und damit die einstige Kornkammer in ein Armenhaus verwandelt.
Während der Rebellion war die Stadt umlagert von den Mattenbehausungen der Bellah, die den Schutz der Streitkräfte suchten und deshalb nach Goundam flohen. Goundam war von der Rebellion und ihren Folgen stark gezeichnet. Die öffentlichen Gebäude der Stadt, Wasserversorgung, Schulen, Kreisverwaltung, Markt usw. sind mit Mitteln der deutschen Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) vor allem im Rahmen eines über die KfW finanzierten Programms von AGETIPE in den Jahren 1996 und 1997 wieder aufgebaut worden. Seither gab es eine ganze Modernisierungswelle: Krankenhaus, Gymnasium, Projektverwaltungen sind im Süden der Stadt hinzugekommen.
In Goundam wohnen Sonrai (Mehrheit) und Tuareg (Minderheit) seit jeher zusammen und sind darin geübt, sich Macht und Einfluss zu teilen.
Der Tessakante, Seitenarm des Niger und Zufluss des Seen-Systems des Lac Faguibine zieht an Goundams südlicher Kante entlang. Goundam hat einen Binnenhafen, an dem während drei oder vier Monaten des Jahres Pirogen verkehren.
Über den Fluss nach Süden führte früher die Balaphon-Brücke, so genannt, weil die Holzbalken ähnlich wie bei dem afrikanischen Xylophon locker aufliegen und überquerende Fahrzeuge schon von weitem ankündigten. Sie ist 2008 durch eine moderne Brücke ersetzt worden.
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Stand: 07/2011
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