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Léré
Léré liegt am westlichen Rand der Region von Timbuktu. Hier kreuzen sich die Routen zwischen Nord und Süd mit denen von West nach Ost. Léré ist Umschlagplatz von Vieh (aus dem Norden) und Hirse (aus dem Süden) wie zwischen Reis (aus dem Flusstal oder aus dem Office du Niger) und den (meist geschmuggelten) Industriegütern, die über Mauretanien nach Mali kommen.
Nach den großen Saheldürren gewann Léré, eigentlich eine maurische Gründung, an Umfang und Bedeutung. Es waren vor allem Tuareg, die zuzogen. Von der Rebellion und ihren Folgen war Léré stark betroffen. Die Bevölkerung sank auf ein Drittel. Die Häuser der nach Mauretanien geflohenen Tuareg verfielen.
Diese Stadt hatte durch die schon früh in die Armee integrierten Ex-Kombattanten der hellhäutigen Bevölkerung immer eine gewisse Sicherheit geboten. Der Wochenmarkt von Léré war während der Rebellion und der anschließenden Repression nie ganz zum Erliegen gekommen. So erholte sich diese Stadt auch am raschesten, als Anfang 1995 friedliche Bestrebungen sich zu regen begannen. Der Großteil der zurückströmenden Flüchtlinge machte in Léré erste Station. Das Programm Mali-Nord hatte hier seine erste und lange Zeit größte Niederlassung. Der UNHCR unterhielt hier bis 1998 ein Büro und versammelte mehrere kleinere NRO um sich. Sie alle trugen durch Beschäftigung und Investitionen zum Aufschwung bei.
Heute ist Léré trotz seiner kargen Umgebung eine blühende Kleinstadt mit etwa 6.000 permanenten Einwohnern, deren Anzahl sich an Markttagen fast verdoppelt, seine Bevölkerung besteht heute zum größten Teil aus Tuareg.
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Stand: 07/2011
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