Antennen Projektteam Projektorganisation programm mali nord expo 2000 dire lere goundam niafunke timbuktu gourma tessakant niger faguibine tele sahara songhoi tuareg bellah bmz echo gtz kfw pam wfp wep unhcr dwhh nothilfe wiederaufbau bewaesserung rebellion konflikt fluechtlinge rocksloh papendieck
Bild 01
Bild 02
Bild 03
Bild 04
Bild 05
Bild 06
Bild 07
Bild 08

Téméout

Das Programm Mali-Nord hat sich seit Beginn des Jahres 2000 immer stärker dem Flusstal des Niger zugewandt. Hier schlummern große landwirtschaftliche Ressourcen. 2001 wurde eine eigene Niederlassung mit Büro und Lager in Gourma-Rharous gegründet. Sie betreute die vier unmittelbar am Ufer des Niger gelegenen  ländlichen Gemeinden des Kreises: Banikane, Rharous, Serere und Hanzakoma. Hier ging es von vorneherein um die Bewässerungslandwirtschaft, bis dahin in dieser Gegend noch wenig bekannt und/oder erfolgreich. Hier leistete das Programm Mali-Nord deshalb Pionierarbeit.

Die Arbeit gestaltete sich hier weit schwieriger als anderswo im Flusstal des Niger. Die chefs waren nicht bereit, die für die jeweils kommende Saison erforderlichen und unumgänglichen Rücklagen zu bilden und erwarteten (vergebens) alljährlich neue Subventionen. Manche Felder lagen deshalb über Jahre brach und die Erträge der genutzten Flächen waren unbefriedigend. Wahrscheinlich hatte jahrzehntelange Nothilfe zu diesem offensichtlichen Mangel an Eigeninitiative beigetragen.

Das Programm Mali-Nord beschloss Anfang 2008 deshalb, sich aus Gourma-Rharous zurückzuziehen und hier nicht mehr zu investieren. Als die lokalen Entscheidungsträger realisierten, dass es dem Programm Mali-Nord damit ernst war, fingen sie an, sich zu tummeln. Bald wurden die hergerichteten Bewässerungsflächen wieder genutzt und vernünftig bewirtschaftet. Hatte die gesamte Ernte der Bewässerungsfelder 2007 noch knapp 2.400 Tonnen betragen, verdoppelte sie sich (ohne zusätzliche Investitionen) bis 2010 auf mehr als 5.000 Tonnen.

Im Jahr 2012 gibt es in den vier Gemeinden im Nordosten von Gourma-Rharous 39 Bewässerungsfelder (Fläche 1.200 Hektar) mit einem Produktionspotential von mehr als 6.000 Tonnen und 21 zum Teil sehr ergiebige Mare (flussnahe Bodensenken), deren Deiche mit Einlassbauwerken versehen wurden, mit einer Fläche von rund 3.000 Hektar, die in guten Jahren noch einmal  6.000 Tonnen Paddy (ungeschälter Reis) bringen.

So beschloss man 2009, die Niederlassung nur zu verlegen, und zwar nach Téméout, einem kleinen Ort westlich von Timbuktu gegenüber von Dangha (im Kreis Diré). Téméout befindet sich zwischen ausgedehnten Ebenen, die sich auf der rechten Seite des Flusses bis Timbuktu erstrecken. Téméout zählt administrativ zum Kreis von Gourma-Rharous, aus politischen Gründen so gewollt, und liegt als einzige Niederlassung nicht in einem Dorf, sondern auf freiem Feld. Das passt gut, weil die Niederlassung mit Nomaden in gleichem Umfang zu tun hat, wie mit Sesshaften. (Bilder 1 + 2)

Ein vorhandenes Gebäude wurde leicht ausgebaut, mit einer Terrasse versehen und befestigt, denn das Wasser steigt im November bis ans Haus hinan (Bild 3). Ein Hangar für Übernachtungen im Freien und größere Treffen wurde angebaut (Bild 4). Der Leiter der Niederlassung verfügt über Geländewagen, Motorrad und Boot und kann alle Orte im Flusstal rasch erreichen (Bild 5).

Boubacar Maiga leitet diese Niederlassung (Bild 6). Er ist Sonrai und stammt aus Bambara-Maoundé. Seit 2001 hat er die Niederlassung in Gourma-Rharous geleitet und kennt sich in dem Milieu bestens aus. Im Jahre 2009 hat er die Mission begleitet, deren Aufgabe es war, das Bewässerungspotential in dieser Gegend zu erkunden. Die Mission identifizierte mehr als 70 potentielle Bewässerungsfelder, deren Finanzierung (bis 2017) zugesagt ist. Investitionen in die Infrastruktur (Fähren in Dangha, Lagerhallen) sollen die Entwicklung flankieren.

Aufgabe von Boubacar Maiga ist es, diese Entwicklung ohne soziale Spannungen und unter hoher Eigenbeteiligung der Bevölkerung zu initiieren und zu begleiten. Das erfordert Umsicht, weil das meiste Land den Tuareg gehört. Sie müssen es sich mit der Mehrheit der Bevölkerung (Sonrai) teilen. Das erfordert einen neuen Sozialkontrakt, den bislang nur die Gemeinden um Diré unter der Anleitung von Nock Ag Attia erfolgreich vorexerziert haben.

Ebenso wie im Kessou liegen alle technischen Arbeiten in Händen von Aliou Maouloud aus Tonka (Bild 7). Als Unternehmer führt er mit seinen Mitarbeitern die Tiefbauarbeiten auf den Bewässerungsflächen aus und leitet die Nutzergruppen fachlich an (Bild 8).


Druckversion als PDF als runterladen

programm mali nord expo 2000 dire lere goundam niafunke timbuktu gourma tessakant niger faguibine tele sahara songhoi tuareg bellah bmz echo gtz kfw pam wfp wep unhcr dwhh nothilfe wiederaufbau bewaesserung rebellion konflikt fluechtlinge rocksloh papendieck
Tuareg Rebellion Pacte National Wiederaufflammen der Kaempfe Duerren Bevoelkerungswachstum Konfliktparteien Fluechtlinge Lagern Brunnen Bewaesserungsanlagen Bewaesserungslandwirtschaft Motorpumpen Normaden FriedensprozessFluss Niger Ueberschemmungsgebiet Ethnien bamako goundam niafunke timbuktu gourma tessakant faguibine tele songhoi tuareg bellah fulbe mauren bozo Antennen Projektteam ProjektorganisationDezentralisierung Wasserversorgung Wirtschaftliche Wiederbelebung Wiederaufbau Handwerk Kleingewerbe Bewaesserungslandwirtschaft bmz echo gtz kfw pam wfp wep unhcr dwhh Bundesministerium fuer Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Deutsche Gesellschaft fuer Technische Zusammenarbeit Kreditanstalt fuer Wiederaufbau Nothilfebuero der Europaeischen Union 'European Community Humanitarian Office' Welternaehrungsprogramm Fluechtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, dem 'United Nations High Commissioner for Refugees' Deutsche Welthungerhilfe