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Bozo
Die Bozos sind wandernde Fischer am Fluss. Sie ziehen mit der Flut den Niger hinauf oder hinunter. Jede Familie hat ihre angestammten Plätze. Im Projektgebiet lassen sie sich auf kleinen Inseln oder an einsamen Teilen des Flussufers nieder, bauen kleine Ansiedlungen aus Lehm und errichten ihre Räucheröfen.
Während der gesamten Saison fischen die Männer (und die Kinder), die Frauen nehmen den Fisch aus und räuchern ihn. Die beste Zeit für die Binnenfischerei beginnt, wenn der Wasserstand sinkt und der Fischbestand sich auf die tieferen Teile des Flussbettes zurückzieht. Besonders beliebt sind dann die Wehre, die das abgehende Wasser durchfließen muss.
Frischfisch ist nur ein kleiner Markt. Ihn können die Bozo nur in den Dörfern und kleinen Landstädten anbieten. Mangels Kühlketten sind Trocknen und/oder Räuchern die einzige Methode, Fisch zu konservieren. Der Fischfang wird deshalb im Wesentlichen geräuchert. Und Räucherfisch ist das wichtigste Gewürz fast aller afrikanischen Suppen und Soßen. Mopti ist der größte Binnenhafen Malis. Von hier aus werden auch entfernte Regionen Westafrikas mit Räucherfisch versorgt.
Die Bozos haben die schlechteste Gesundheitsversorgung und die niedrigsten Einschulungsquoten.
Im Projektgebiet sind mit Unterstützung des Programms Mali-Nord im Laufe der Jahre mehrere Bewässerungsfelder von und für Bozos entstanden, bei Niafunké und in Gourma-Rharous. Wo es in der Nähe von Dörfern größere Ansammlungen von Bozos gibt, erhalten Familien von ihnen Parzellen für den eigenen Anbau; Zeichen einer zunehmenden Sedentarisierung auch dieser Volksgruppe.
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Stand: 07/2011
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