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Mauren
Die Mauren sind ursprünglich Berber, die - im Gegensatz zu ihren Vettern, den Tuareg - die arabische Sprache angenommen haben. Ebenso wie die Mauren aus Mauretanien (der gleiche Stamm) sprechen sie Hassania, einen altertümlichen, lokal stark eingefärbten arabischen Dialekt. Unter den Mauren gibt es keinen hierarchischen Aufbau, die großen Klans wetteifern vielmehr miteinander um die Vorherrschaft. Deshalb konnten die Mauren selten mit einer Stimme sprechen.
In Mali bezeichnen sich die Mauren als Araber; die Begriffe werden im Projektgebiet synonym verwendet. Sie leben vornehmlich als nomadische Viehhalter, Händler und Fuhrunternehmer. Im Projektgebiet finden sich die Mauren zum Teil im Westen (um Lerneb) nahe der mauretanischen Grenze, im Norden des Lac Faguibine (Raz El Ma und Tin Aicha) und schließlich im Norden von Timbuktu.
Die einzige Gemeinde mit überwiegend maurischer Bevölkerung ist die von Salaam, Hauptort Agouni, 30 km nordöstlich von Timbuktu. Der Fläche nach ist diese Gemeinde weit größer als jede andere in Mali, sie reicht bis hinauf bis nach Taoudeni und der algerischen Grenze, hier leben aber nur wenige Tausend Menschen.
Seit die Iforas durchsetzen konnten, dass Kidal zu einer eigenen Region erhoben wurde, mit allem, was das an Investitionen und Einrichtungen mit sich bringt, sinnen die Mauren ebenfalls auf eine ‚eigene’ Region. Diese könnte nur im Norden von Timbuktu angesiedelt sein.
Die arabischen (maurischen) Händler beherrschen den grenzüberschreitenden Handel nach Mauretanien, nach Algerien und zum Niger. Sie dominieren den Transportsektor, den Schmuggel, Drogen- und Waffenhandel in der Sahara.
Früher lebten die einflussreichen maurischen Familien in Timbuktu. Seit dem Pogrom von Timbuktu im Sommer 1994 hat sich das maurische Quartier von Timbuktu nur zögerlich wieder bevölkert, ein großer Teil der Mauren hat sich im westlich von Timbuktu gelegenen Nebkit-El-Elk angesiedelt.
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Stand: 07/2011
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