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April 2002 Anlaesslich des Besuchs des deutschen Bundespraesidenten, Johannes Rau, Ende Januar 2002 in Mali, sagte die Bundesregierung der malischen Seite Sondermittel zur Terrorbekaempfung, zur Friedenssicherung und zur Konfliktpraevention (ATP-Massnahmen) im Norden Malis in Hoehe von EUR 2,5 Millionen fuer das Jahr 2002 zu. Diese Ankuendigung wurde von der malischen Seite stark beachtet und loeste im Projektgebiet eine Fuelle von Anfragen aus. Tatsaechlich waren dieser Ankuendigung sorgfaeltige Ueberlegungen und ein ausgearbeiteter Antrag vorangegangen . Es handelt sich um vier Buendel von Massnahmen: die Erhoehung der Sicherheit, die staerkere Einbeziehung der zivilen Gesellschaft in die Regelung von Konflikten, die Verbesserung der laendlichen Wasserversorgung und die Verbesserung der Infrastruktur der laendlichen Gemeinden, damit die Menschen ihre Alltagsprobleme besser loesen und sich aus der drueckenden Armut befreien koennen. (Zu den Einzelheiten siehe download: Sondermittel). Wieweit diese Massnahmen gediehen sind, wollen wir in den Aktualitaeten des Jahres 2002 vorrangig schildern. Einer der Schwerpunkte liegt auf dem Brunnenbau und der regionale Schwerpunkt auf dem suedlichen Rand der Sahara sowie dem Nordufer des Lac Faguibine, des weitgehend trocken gefallenen, Sagen umwobenen Ueberschwemmungssees , der sich zu Zeiten des Hochwassers aus der Flutwelle des Niger speist (Ausdehnung mehr als 50.000 Hektar). In diesen Raum, Ende 1995 in Folge der Tuareg-Rebellion noch weitgehend verwaist, stroemte seit Anfang 1996 eine mittellose aber arbeitsame Bevoelkerung von Bellah zurueck, die sich in den Jahren zuvor als landlose Wanderarbeiter durchgeschlagen hatte. Seither hat sie sich am Nordrand des Faguibine angesiedelt. Nie zuvor gab es hier Brunnen, nie zuvor gab es hier feste Behausungen oder Gemeindeeinrichtungen (Bild 1: Typische Szene aus Zouera, am Nordostufer des Lac Faguibine). Im Zuge des Programms Mali-Nord entstanden in den Jahren der Nothilfe (1996 bis 1999) aus Mitteln des europaeischen Nothilfefonds (ECHO) knapp vierzig Trinkwasserbrunnen (Bild 2: Trinkwasserbrunnen bei Zouera) sowie in einem Guertel bis zu 60 km noerdlich des Seeufers zehn Viehbrunnen, die jeweils grosse Weideflaechen erschliessen. Die extremen Schwankungen des Grundwasserspiegels im Jahresrhythmus bereiteten der Bevoelkerung in den heissen Monaten (April bis August) Schwierigkeiten: Die Brunnen fielen gerade dann trocken, wenn man das Wasser dringend brauchte, ein teil der Bevoelkerung drohte deshalb abzuwandern. Das wiederum haette ein sicherheitspolitisches Vakuum nach sich gezogen. Wo der Staat weit etnfernt ist, kann nur eine permanent angesiedelte Bevoelkerung Frieden und Sicherheit garantieren. So entstand der Plan, die vorhandenen, solide gebauten Brunnen in ihrem Inneren durch teleskopartige, etwa zehn Meter tiefe Filterringe zu ergänzen (Bild 3: Blick ins Innere eines Brunnens). Sechs Mannschaften von Brunnenbauern sind unter Leitung des Brunnenbautechnikers Ibrahima Traoré aus Timbuktu dabei, dieses Modernisierungsprogramm durchzufuehren. Ein Dutzend Brunnen sind bereits fertig gestellt und die Bevoelkerung schart sich bereits waehrend der Bauarbeiten um sie (Bild 4: Baustelle bei Tin Aicha), vor allem dann, wenn die Bauarbeiter die Brunnen auspumpen und man das Wasser deshalb nicht selbst muehsam heraufziehen muss (Bild 5: dito). |
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