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Februar 2006
Die Ergebnisse der Reisernte 2005/2006 liegen noch nicht vollzaehlig vor und der Weizen wird erst im Maerz geerntet. Deutlich ausgewirkt haben sich der Mangel an Kunstduenger, in ganz Mali gab es grosse Lieferengpaesse, und die explodierenden Preise fuer den Diesel-Treibstoff. Fest steht trotzdem bereits: Die selbst gesetzten Ertragsvorgaben werden bei den doerflichen Bewaesserungsfeldern wohl insgesamt erreicht.
Die Hektarertraege liegen in Diré etwas ueber 6 Tonnen Paddy; im Kessou bei etwas mehr als 5,5 Tonnen Paddy (Bild 1: Ernte in Tin Telout) und in Rharous bei etwas mehr als 5 Tonnen. Fuer Attara und den Bara Issa liegen die Ertraege noch nicht vor. Beide Sektoren liegen traditionell vorne und die Resultate werden voraussichtlich gut ausfallen.
Auf fast allen im Jahr 2005 neu hergerichteten Flaechen lagen die Ertraege pro Hektar deutlich ueber 6 Tonnen und erreichten bei manchen mehr als 7 Tonnen. Auf einem Perimeter bei Banguel im Sektor Rharous wurde eine langstielige Sorte verwandt, die ab dem dritten Monat das die Felder ueberflutende Flusswasser gut vertraegt (Bild 2). Das Leben auf den Bewaesserungsfeldern (Bild 3: waehrend der Ernte wird auf den Kanalraendern auch gekocht, wie hier in Gaberi) wird ueber viele Wochen zur normalen Szenerie.
Die Produktion der Mare blieb 2005 hinter den Erwartungen weit zurueck und erreichte wohl nur ein Drittel der geschaetzten Ertraege. Die kultivierbaren Flaechen fielen geringer aus als erwartet. Der Wasserstand des Niger blieb unter seinem durchschnittlichen Niveau. Dagegen liegen die Hektarertraege auf den eingesaeten Flaechen hoeher als geschaetzt, naemlich in vielen Faellen bei 1,5 Tonnen Paddy statt bei einer Tonne, in Rharous sogar bei knapp zwei Tonnen. Diese Produktionsform ist im Leben der Songhoi fest verankert. Hier muss man durch Vorflutung mit Hilfe von Motorpumpen in Zukunft einen Teil des Risikos mindern. (Bild 4: Zur Erntezeit werden die kleinen Pinassen aus Palmholzstuecken jede Saison erneut zusammen genaeht).
Die Phase Mali-Nord VII der Finanziellen Zusammenarbeit (KfW) hat im Dezember 2005 begonnen und ist mit drei Millionen Euro ausgestattet. Sie dient dazu, das bisher erreichte abzurunden und zu festigen. Projektreisen im November und Dezember 2005 sowie intensive Gespraeche im Felde dienten dazu, die Investitionen fuer das Jahr 2006 zu planen.
2006 werden 24 neue Bewaesserungsfelder entstehen. 21 davon werden aus den Mitteln der FZ finanziert, drei aus japanischen Mitteln. Die neuen Bewaesserungsfelder sind die groesste Position bei den Investitionen.
Die zweitgroesste Investition sind die so genannten „Konsolidierungen“ vorhandener Bewaesserungsfelder. Dabei geht es in der Regel um die weitere Auskleidung von Kanaelen, um sandige Gelaendestrecken ohne Wasserverluste zu ueberwinden (Bild 5).
Im Jahr 2006 werden bereits existierenden und im Rahmen des Programms Mali-Nord betreuten Nutzergruppen Motorpumpen (Hatz 3 Zylinder; Bild 6) zum Preis von sechs Millionen Francs CFA (= EUR 9.150) angeboten (Subventionsanteil etwa 30%). Von diesem Angebot haben 24 Nutzergruppen Gebrauch gemacht - sieben von ihnen allein im Kessou - und damit bewiesen: Ruecklagen sind vorhanden und mobilisierbar. So werden im Jahr 2006 insgesamt 48 Motorpumpen importiert, mehr als je zuvor. Das dient dazu, die Nachhaltigkeit zu sichern und Ersatzinvestitionen zu foerdern.
Die Nutzergruppen sollen im Laufe der Phase VII des Programms Mali-Nord vor allem im Management gestaerkt werden, in der Hoffnung, dass in nicht allzu ferner Zukunft alle im Stande sein werden, die Kosten und Ertraege ihres Bewaesserungsfeldes und für jede Parzelle so auszurechnen, wie dies in Cherifen, Sektor Rharous (Bild 7) bereits der Fall ist und wo alles stimmt, von den Ertraegen (7 t/ha) bis hin zu den Ruecklagen.
Zum Investitionsprogramm zaehlt aber auch der Neubau der Kleinbank in Diré, die bisher noch in provisorischen Raeumen untergebracht ist (Bild 8), sowie der Aus- oder Neubau eines Bankgebaeudes in Sarafere.
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