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Februar 2010
Im Sektor Bara Issa entstehen dieses Jahr sechzehn neue Bewaesserungsfelder à vierzig Hektar. Im Februar ist die Bevoelkerung an jedem Standort dabei, den Hauptkanal aufzuschuetten. Drei dieser neuen Bewaesserungsfelder liegen in der Gemeinde von Sah, Kreis Youwarou, Region Mopti. Das war politisch so gewollt und soll im Sinne des kommenden Programms IPRODI II (2011 - 2015) ein Zeichen setzen.
Von den 160 kuenftigen Nutzern des Feldes von Youmaira sind 44 Frauen (Bild 1), moeglicherweise ein Zeichen dafuer, dass der Druck auf die Bewaesserungsflaechen nachlaesst. In elf Faellen ist der Ehemann en exode, auf Wanderarbeit. Vielleicht werden die Maenner die Parzellen nach ihrer Rueckkehr uebernehmen. Neben der hohen Beteiligung der Frauen faellt die grosse Anzahl sehr junger Maenner ins Auge (Bild 2). Fuer die Motorpumpe hat die Nutzergruppe insgesamt drei Millionen FCFA zu zahlen (= 4.600 €). Das Komitee hat den Betrag ganz genau und ohne soziale Abstufung (etwa Minderung fuer Witwen) aufgeteilt: 18.750 FCFA pro Parzelle (= 29 €); gezahlt wir in mehreren Raten.
Die Saison 2009 ist in beiden Richtungen extrem ausgefallen: Wasserarme Standorte, und dazu zaehlte in diesem Jahr das Bewaesserungsfeld der Frauen in N’Gorkou, brachten, gegenueber sieben Tonnen in den beiden vorangegangen Jahren, nur zwei bis vier Tonnen pro Hektar das gilt zum Glueck nur fuer wenige Faelle. Bauern und Baeuerinnen kennen Missernten aus dem Trockenfeldbau zu Genuege. Sie muessen Gewahr sein, dass es auch in der Bewaesserungslandwirtschaft zu Ausfaellen kommen kann.
Die Frauen von Kam haben auf ihrem Bewaesserungsfeld eine ordentliche Ernte erzielt, mehr als sechs Tonnen pro Hektar. Zusaetzlich war ihre Hirseernte so gut wie seit zehn Jahren nicht mehr, deshalb sind die Speicher aller Haushalte dort bis obenhin gefuellt (Bild 3).
Mitte Februar legte Frau Andrée Black-Michaud nach zwei Wochen Aufenthalt im Feld (Bild 4) ihr Aide-Mémoire vor. Sie hatte das von Japan finanzierte und vom Welternaehrungsprogramm geleitete Programm der Kleinbewaesserung evaluiert. In dessen Rahmen waren von 2006 bis 2009 insgesamt 21 Bewaesserungsfelder entstanden, 17 davon im Rahmen des Programms Mali-Nord. Das Aide-memoire findet sich auf dieser Website bei den „Downloads“ unter „Rapport en Français“. Es handelt sich um die kenntnisreiche Darstellung einer erfahrenen Feldforscherin. Sie erteilt dem Programm Mali-Nord ausgesprochen gute Noten.
Im Februar hat sich das Gesicht der Baustelle der Garage de Mécanisation Agricole (GMA) in Diré voellig veraendert. Die Metallkonstruktion ist fast abgeschlossen und die Maurerarbeiten sind weit fortgeschritten. Die Konturen der kuenftigen Lehrwerkstatt sind bereits klar erkennbar (Bild 5). Auf dem Dach der gegenueber liegenden Halle werden die Nebentraeger gerade an den Haupttraegern befestigt (Bild 6). An der Stirn der Halle sieht man die bereits montierten Sonnen- und Windschutzlamellen.
Seit Jahren verwaltet das Programm Mali-Nord einen Treuhandfonds. Dieser teilt sich in einen Fonds de Mécanisation (fuer Motoren, Pumpen, Ersatzteile und Zubehoer) und einen Fonds Riz (zur Finanzierung der Anbaukampagne). In Diré hatte dieser zweite Fonds in den vergangenen Jahren ein Volumen zwischen 90.000 und 120.000 Euro, funktionierte aber nicht zufriedenstellend. Das lag unter anderem an den mangelnden physischen Voraussetzungen.
Die Ende Januar fertig gestellten Lagerhallen des Komplexes Mali-Nord haben die notwendige Abhilfe geschaffen. Jetzt kann unter kontrollierten Bedingungen gewogen, umgepackt und eingelagert werden. Im Februar wurden Mittel fuer den Ankauf von ungeschaeltem Reis zur Verfuegung gestellt. Die Erloese daraus sollen den Bauern ermoeglichen, eingegangene Verpflichtungen zu begleichen und die neue Anbausaison frei von Wucherzinsen vorzubereiten.
Das Gebot stoesst auf so viel Interesse, dass die Lager sich rasch fuellen. Die Lagerkapazitaet liegt bei etwa 450 Tonnen. Die Saecke mit dem ungeschaelten Reis kommen auf dem Fluss nach Diré und werden mit Eselskarren angeliefert. Auf der Rampe werden sie gewogen und angenommen (Bild 7). Kolonnen von jungen Maennern verrichten die Schwerstarbeit des Transports (Bild 8).
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