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November 2006
Im Juli 2005 haben wir von der Gruendung der Kleinbank in Dire berichtet. Bislang war sie provisorisch in den Raeumen der Niederlassung des Programms Mali-Nord untergebracht. Nach den Plaenen des Architekten Baba Cisse (Bamako/Timbuktu) baute ein Bauunternehmer aus Dire innerhalb von sechs Monaten das zweistoeckige Bankgebaeude (Bild 1).
Am 14. November 2006 wurde diese Kleinbank offiziell eingeweiht. Der fuer die Mikrofinanz zustaendige Vertreter des Finanzministers, Herr Diarra, ueberreichte der „Tjilly Finances S.A.“ zugleich die offizielle Betriebszulassung. Bild 2 zeigt den Buergermeister von Dire, Kalil Toure, bei seiner Rede zur Einweihung des Gebaeudes.
Anlass zu der offiziellen Eroeffnung an diesem Dienstag (dem Markttag) war die Reise von Dr. Jochen Salow, Leiter der zustaendigen Regionalgruppe in der GTZ, in das Gebiet des Programms Mali-Nord, gemeinsam mit Frau Simone Koring, erste Sekretaerin an der Deutschen Botschaft in Bamako. Bild 3 zeigt beide im Gespraech mit Nock Ag Attia (Mitglied des Beirats) auf der Duene in Tienkour.
Im Oktober hatten wir ueber die fruchtbringende Regenzeit im Norden Malis berichtet. Dazu noch einige Ergaenzungen aus zwei Doerfern im Gourma (Kreis Niafunke):
In N’Gorkou haben die Reis-Bauern und -Baeuerinnen den landwirtschaftlichen Kalender genau eingehalten, haben von den ueppigen Regenfaellen profitiert und konnten dadurch bei der Bewaesserung der Reisfelder sieben Fass (a 200 Liter) Diesel einsparen. Die Anfang November begonnene Reisernte zieht sich auf dem dreissig Hektar grossen Feld der Maenner wie auch auf dem vierzig Hektar grossen Feld der Frauen hin. Es fehlt in dieser Saison an Erntearbeitern. Die Hilfskraefte aus den umliegenden Doerfern, sonst puenktlich zum Schneiden und Dreschen zur Stelle, lassen auf sich warten: „Die werden mit der Hirseernte gar nicht fertig.“ Bild 4 zeigt die Buendel von Kolbenhirse am Markttag in N’Gorkou.
Das Dorf Kam liegt nur 30 Kilometer Luftlinie von N’Gorkou entfernt. In seiner Umgebung hat es dieses Jahr kaum geregnet. „Keine Hirse, nicht mal Weide fuer unser Vieh.“ Die Frauen am Dorfrand stampfen nicht die eigene Hirse, sondern solche, die sie vom Ernteeinsatz in der Nachbarkommune (Sah) mitgebracht haben. Ansonsten verlassen sie sich auf die Ernte der beiden Bewaesserungsfelder des Dorfes, insgesamt 60 Hektar.
Im Dorf Koumaira, nach dem die Landgemeinde benannt ist (im Dreieck zwischen N’Gorkou und Kam), steht die Reisernte auf insgesamt einhundert Hektar kurz bevor (Bild 5). An einem der beiden Hauptkanaele haben die Eukalyptusbaeume als Windschutz endlich richtig Wurzel gefasst Die „Aufforstung“ kann man hier als einigermassen gelungen betrachten (Bild 6).
Mitte November hat der Bara Issa seinem hoechsten Wasserstand erreicht. Hier wie anderswo naehen die Bauern ihre traditionellen Pirogen (aus Palmholz) fuer die Ernte des Tiefwasser-Reis in den Maren mit Bastfasern zusammen (Bild 7).
Zu den laufenden Investitionen in die laendliche Infrastruktur zaehlt der Bau eines modernen Viehmarktes samt Verladerampe fuer Rinder in Lere; seine stolzen Ausmasse: 100 x 100 Meter. Die Gemeinde von Lere hat diese Investition beantragt (rund FCFA 56 Mio., oder Euro 85.000). Sie selbst beteiligt sich mit FCFA 10 Mio. daran (Euro 15.000).
Das Stahlbauunternehmen INACOM aus Koulikoro hat den Auftrag fuer den Bau erhalten. Das vorgefertigte Material ist bereits vollstaendig vor Ort. Vor Wochen schon hat man das Gelaende vermessen und mit dem genauen Einpassen der Fundamente begonnen. Seit Mitte November wird montiert (Bild 8). Bis Jahresende soll der Viehmarkt fertig gestellt sein.
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