|
Januar 2005
Die bilateralen malisch-deutschen Regierungsberatungen, sie finden alle drei Jahre (meist) in Bamako statt, schlossen sich im Dezember 2004 zeitlich unmittelbar an das denkwuerdige 150. Jubilaeum von Heinrich Barths Aufenthalt in Timbuktu an. Zu Gunsten des Programms Mali-Nord wurden dabei drei Millionen Euro umgewidmet, sie waren urspruenglich fuer ein anderes Projekt reserviert, dessen Vorbereitung sich jedoch noch hinzieht. Diese Mittel dienen dazu, die letzte Phase des Programms Mali-Nord zu finanzieren (2006 bis 2009), in der es darum geht, die Nachhaltigkeit der Investitionen zu sichern, die in den letzten Jahren finanziert worden sind.
Noch im Dezember 2004 berief das Programm Mali-Nord deshalb in Diré eine auf breite Partizipation angelegte Planungskonferenz ein, zu der die Leiter der fuenf betroffenen Niederlassungen die „Amenagisten“ (Unternehmer) und die wichtigsten Vertreter der Kommunen sowie den Abgeordneten von Gourma-Rharous mitbrachten. Waehrend der zweieinhalb Tage in Diré ging es wesentlich darum, die weit ueber den vereinbarten Mittelrahmen hinausgehenden Vorstellungen der Teilnehmer in ausgewogenem Masse auf die finanzielle Wirklichkeit zu reduzieren, was schliesslich einvernehmlich gelang.
Bild 1 zeigt einen Ausschnitt der Plenardebatte vom 15. Dezember 2004. Am Tisch von links nach rechts Ali Sankaré, Nock Ag Attia (Mitglieder des Beirats), Yehia Ag Mohamed Ali und Barbara Rocksloh-Papendieck im Gespraech mit den Buergermeistern von Soumpi, Séréré und Bambara-Maoundé (weiter von links nach rechts).
Der in Diré verabschiedete Planungsentwurf diente der Ende Januar einreisenden Pruefmission der KfW als Vorlage. Dabei wurde der fuer das Programm Mali- Nord zustaendige Projektmanager der KfW, Herr Martin Bostroem (Bild 2, Mitte), begleitet von dem fuer laendliche Entwicklung zustaendigen Fachberater der GTZ, Herrn Karl Kirsch-Jung (links im Bild) und dem von der GTZ mit der Entwicklung von Mikrofinanzsystemen beauftragten Dr. Konrad Ellsaesser (rechts im Bild). Bild 2 zeigt die Mission im Gespraech mit dem fuer das Programm Mali-Nord in Diré taetigen Unternehmer, Kalil Toure (2. von links), der bei den letzten Kommunalwahlen (im Sommer 2004) zum Buergermeister von Diré gewaehlt wurde.
Die Mission besichtigte am Bara Issa die im Bau befindlichen neuen Bewaesserungsfelder (PIV), an denen die Bevoelkerung bereits in grosser Zahl arbeitet. Stark ins Auge fiel dabei der Unterschied zwischen solchen, die an bereits bestehende PIV angrenzen, und wo die jungen Maenner nach der Reisernte vor Ort geblieben sind, weil es zu essen gibt (so in Galifolo, Koumaira, Bild 3,) und anderen Orten, bislang ohne Bewaesserungsfelder, wo die Frauen und Kinder die harten Erdarbeiten fast alleine verrichten muesssen (so in Lelele, Koumaira, Bild 4), weil die Maenner wegen der von den Heuschrecken vernichteten Hirseernte auf Wanderarbeit gezogen sind.
In Attara traf die Mission rechtzeitig zum Wochenmarkt am Donnerstag ein, der inzwischen in die neuen Hallen umgezogen ist (Bilder 5 und 6).
In Attara fand zugleich auf dem inzwischen bezogenen Gelaende des Groupement d’Interet Economique (GIE), dem Zusammenschluss aller PIV dieses Gebiets, eine ausfuehrliche Diskussion ueber die Nachhaltigkeit und den Weg dorthin in der Phase 2006-2009 statt. Im Hintergrund rollten zugleich die Eselkarren mit Saecken von ungeschaeltem Reis (paddy) an, die in eines der beiden modernen Lager des neuen Gelaendes eingelagert wurden (Bild 7). Am Abend des 27. Januar war das erste Lager mit mehr als 3.500 Saecken ungeschaeltem Reis gefuellt. Bild 8 zeigt den Lageristen der Niederlassung, Youssouf Tounkara, beim Wiegen der Saecke.
|
|