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November 2010
Hama Touré, der Praesident des Bewaesserungsfeldes (PIV) und sein Bruder transportieren einen Teil ihrer Ernte ueber den Bara Issa ins Dorf (Bild 1). Es ist die dritte Erntesaison auf dem 35 ha grossen PIV von Margou. Jeder von beiden hat auf seiner Parzelle (von 0,25 ha) 25 Sack geerntet. Das macht acht Tonnen pro Hektar. Alle haben die Sorte „BG“ benutzt. Nach Einschaetzung des Praesidenten hatten fuenfzehn Parzellen mehr als acht Tonnen pro Hektar; zwanzig Parzellen acht Tonnen pro Hektar und die restlichen einhundert zwischen sechs und sechseinhalb Tonnen pro Hektar (Bild 2).
Das Geheimnis dieses Erfolges? „Rechtzeitig anfangen, alle technischen Vorgaben beachten, bestes Saatgut verwenden, Setzlinge zum richtigen Zeitpunkt verziehen, ausgiebig Dung aufbringen, Unkraut jaeten.“ Nicht zu unterschaetzen ist der Wettstreit zwischen den nebeneinander liegenden Feldern der Doerfer Margou und Assi um das beste Ernteergebnis, der belebt ungemein.
Das Welternaehrungsprogramm hat in beiden Doerfern, zu aehnlichen Bedingungen wie bei den Reisfeldern, kleinere Felder fuer den Gemueseanbau finanziert. Zu deren Ausstattung zaehlt eine sehr leistungsfaehige Einzylinder Motorpumpe. In Margou wurden in der Saison 2009/10 auf zwei Hektar Zwiebeln und andere Gemuesesorten angebaut. Vierzig Nutzer, darunter acht Frauen, teilten sich die Flaeche. In dieser Saison kommen vier Hektar fuer einhundert Nutzer hinzu, darunter fuenfzehn Frauen. „Die Neuen haben im vergangenen Jahr gesehen, was die anderen davon hatten. Das ist ihr Ansporn“ (Hama Touré). Im Nachbardorf Assi hat der Gemueseanbau auf noch groesserer Flaeche angeschlagen.
Wer Hirse gesaet hat, hat gut geerntet. Auf den Weideflaechen gibt es genuegend Futter fuer das Vieh. Wann immer die Leute dieses Jahr Regen brauchten, gab es ihn.“ Im Sektor Koumaira gab es 512 mm Niederschlag. Mehr als doppelte so viel wie im Schnitt. Noch wichtiger als die Menge selbst: Der Regen verteilte sich bis Ende Oktober gleichmaessig ueber Zeit und Raum; guenstig fuer Hirse und Reis (Bild 3). Erfreulicher Nebeneffekt fuer Bauer und Baeuerin: Enorme Einsparungen beim Pumpen des Wassers auf den Bewaesserungsflaechen. Sie brauchten oft nur 100 Liter Diesel pro Hektar (sonst 200 Liter).
Immer mehr Menschen investieren inzwischen in die private Kleinbewaesserung. Sie kaufen sich kleine chinesische Motorpumpen und bewaessern damit drei bis vier Hektar. Davon gibt es im Sektor Koumaira inzwischen mehr als zwanzig Beispiele (Bild 4). „Eine Entwicklung, die sonst eine Generation gebraucht haette, findet hier innerhalb weniger Jahre statt“, sagt Nouhou Maiga, „das Programm inspiriert und hat eine kleine landwirtschaftliche Revolution ausgeloest.“
Mitten im Wasser scheint zu dieser Jahrszeit die neue Niederlassung des Programms in Temeout (Bild 5) zu liegen. Wie kleine Nebeninseln praesentieren sich auch die dazu gehoerige Toilette und der Hangar (Bild 6). Diese Ueberschwemmungen dauern ein, zwei Monate im Jahr. Temeout gehoert administrativ zum Kreis Gourma-Rharous. Von hier aus werden die neuen Bewaesserungsfelder zwischen Dangha und Korioumé betreut. Bis 2017 sollen mehr als siebzig entstehen. Die Niederlassung in Rharous selbst wurde dafuer aufgeloest, dort gibt es von nun an nur noch ein kleines Relais.
In Timbuktu selbst macht sich die Flut ebenfalls bemerkbar. Am manchen Stellen wirkt Muammar Gaddafis Kanal von Kabara nach Timbuktu wie eine Seenlandschaft (Bild 7). Die Lybier sind dabei, das fruehere Hotel Azalai vollstaendig um- und auszubauen (Bild 8). Im Juni 2011 soll es unter dem Namen „Lybia Hotels, Timbuktu“ in Betrieb genommen werden.
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