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September 2006
Am Lehrstuhl fuer Gebaeudelehre und Produktentwicklung (Prof. Horden) der Technischen Universitaet Muenchen (TUM) und in Zusammenarbeit mit der Motorenfabrik Hatz haben drei Gruppen von Student(inn)en im Sommersemester 2006 Entwuerfe fuer eine mobile Werkstatt zur Reparatur von Bewaesserungspumpen im Norden Malis vorgelegt. Die Ergebnisse sind den Abbildungen 1 bis 9 zu entnehmen. Aus diesen drei Vorlagen wird im Wintersemester 2006/2007 im Rahmen eines so genannten Vertiefungsentwurfs ein einziger Entwurf erarbeitet, der die besten Elemente in sich vereint. Daraus soll schliesslich ein Prototyp entstehen. So handfest kann die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, der Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit aussehen.
Zum Hintergrund:
Der Schwerpunkt des Programms Mali-Nord liegt seit Jahren im Auf- und Ausbau doerflicher Bewaesserungsfelder (mit Flaechen zwischen 20 und 50 Hektar) im Flusstal des Niger. Die Flaechen werden mit Hilfe von Pumpaggregaten bewaessert, die das Wasser aus dem Flussbett im Extremfall bis zu 9 Meter hoch auf die Felder druecken. Die Aggregate bestehen aus einem Dieselmotor (1 bis 4 Zylinder), einer Wasserpumpe, einem stabilen Untergestell auf Raedern, sowie einem Ansaug- und einem Druckschlauch.
Hauptlieferant der Aggregate ist die Motorenfabrik Hatz in Ruhstorf bei Passau. Von 1996 bis 2006 hat Hatz 330 Aggregate geliefert. Es handelt sich fast ausschliesslich um 2- und 3-Zylinder-Motoren von Hatz (Typen 2M41 und 3 M41) und Pumpen des italienischen Herstellers Rovatti (Typen F 23 QN 150 E und F 23 QN 200). Lieferant von weiteren rund 70 Aggregaten war die Firma Lister/Petter (Typen TS 2 und 3 sowie TR 2 und 3), deren Aggregate bestehen aus Dieselmotoren von Lister und Pumpen des deutschen Herstellers KSB.
Die Nachhaltigkeit dieses grossen Bewaesserungsvorhabens steht und faellt auf der technischen Seite mit der Aus- und Fortbildung der etwa zwei Dutzend Mechaniker (zur Wartung und Reparatur der Aggregate) sowie der rund 700 Maschinisten (zur laufenden Bedienung der Aggregate). Um beides kuemmert sich die Garage de Mechanique Agricole (GMA) in Diré. Sie befindet sich bei Boubacar Ba in kompetenten Haenden. Er beschaeftigt sich seit Ende der 1970er Jahre in Diré mit Motorpumpen.
Von Diré aus kuemmert er sich um die Fortbildung und Wartung in den fuenf Abschnitten des Programms Mali-Nord: Attara, Bara Issa (beide im Suedwesten von Diré), Diré selbst sowie Kessou und Rharous (beide im Nordosten von Diré). Die einzige fuer alle wesentlichen Arbeiten eingerichtete Werkstatt befindet sich in Diré. Motorpumpen hierher zu bringen ist teuer, zeitaufwendig und oft unmoeglich. Waehrend der Bewaesserungssaison verbietet sich das ohnehin, weil der Bewaesserungszyklus nicht unterbrochen werden darf.
In den kommenden Jahren geht es darum, die Fortbildung und die Wartung zu dezentralisieren. Dazu soll die mobile Werkstatt- und Fortbildungseinheit dienen, die in mindestens fuenf (bis hoechstens zwoelf) Exemplaren Einsatz finden wird.
Die Aufgabenbeschreibung des Entwurfs laesst sich hier herunterladen: Mobile Workshop Brochure
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