|
Juli 2006
Der Juli markiert im Norden Malis in der Regel das Ende von Duerre und Hitze und den Beginn der Regenzeit. Im Kreis Niafunké liegt die mittlere jaehrliche Niederschlagsmenge bei 250 mm. Verteilen diese sich gleichmaessig auf die vier Monate von Mitte Juni bis Anfang Oktober, so koennen sowohl die Hirse auf den Duenen, wie der Reis und der Sorghum in den Maren (Bodensenken) gedeihen. Die Bauern bangen deshalb nicht um die Niederschlagsmenge allein - in den letzten Jahren wurden die 250 mm fast immer erreicht, manchmal sogar ueberschritten - sondern um deren Verteilung.
In diesem Jahr regnete es im Kreis Niafunké bereits Ende April ein Mal. Der erste fuer die Landwirtschaft nuetzliche Regen (10 mm) fiel Anfang Juni, der zweite (15 mm) am 9. Juni und der dritte zwei Tage spaeter (3 mm). Am Tag darauf waren alle Bauern und Baeuerinnen auf den Feldern und in den kleinen vom Regenwasser gefuellten Bodensenken entweder bei der Aussaat oder dabei, den langstieligen Reis (Bild 1) von den Saatbeeten am Flussrand ins tiefe Wasser der Mare umzusetzen (Bild 2).
Fuer die Aussaat der Hirse sind keine Vorbereitungen zu treffen. Eine Person mit einer langstieligen Hacke und eine zweite mit einer Schuessel Saatgut reichen aus (Bild 3). Die Bewegungen der beiden Jugendlichen sind geschmeidig und schnell. Eine kleine Vertiefung mit der Hacke, eine Prise Samenkoerner in die Vertiefung gestreut und im Schritt zur naechsten Vertiefung schliesst das Maedchen mit der Fusssohle den kleinen Sandhuegel wieder zu. „In den letzten zehn Jahren hatten wir eine einzige gute Hirse-Ernte (von 600 bis 700 kg pro Hektar), fuenf mittelmaessige Ernten (zwischen 100 und 300 kg pro Hektar) und in vier Jahren haben wir kein Korn geerntet,“ sagt uns ein Bauer am Feldrand.
Auf den mit Motorpumpen bewaesserten Reisfeldern hat das landwirtschaftliche Jahr hier, am Bara Issa, Mitte Mai mit den Vorbereitungen der Saatbeete begonnen. Heute, am 12. Juli, sind bis auf zwei neue Bewaesserungsfelder alle Saatbeete bereits gruen. Bild 4 zeigt die Saatbeete des Feldes eines neuen Bewässerungsfeldes (Sounkalore). Ziegenkoettel und Kuhmist werden ebenmaessig verteilt, bevor die frisch installierte Motorpumpe zum ersten Mal die einzelnen Parzellen bewaessert. Auf zehn von insgesamt 55 Bewaesserungsfeldern werden die Reispflanzen bereits auf die einzelnen Parzellen verzogen, wie hier in Bouria (Bild 5), einem im Jahr 2002 hergerichteten Bewaesserungsfeld.
Die Frauen von Elwalidji haben im Maerz ihre erste Weizenernte eingebracht (150 Tonnen auf 50 Hektar). Heute am 14. Juli muessen sie sich mit der Entnahme der der Setzlinge beeilen. Das Wasser im Flussbett des Niger steigt dieses Jahr ungewoehnlich frueh an und droht, die Reispflaenzchen zu ueberfluten. Seit der Kolonialzeit sagen die Bauern: „am franzoesischen Nationalfeiertag setzt im Norden Malis die eigentliche Regenzeit ein“. Und wirklich: am spaeten Nachmittag zieht von Sueden her majestaetisch ein grosser Sandsturm auf und bringt in seinem Gefolge den ersten grossen Regen: 50mm Niederschlag.
INACOM hat seine Qualitaetsarbeit erneut unter Beweis gestellt. In Sarafere (Bild 7) und in Gounambougou wurden Anfang Juni zwei Lagerhallen fertig gestellt und Mitte Juni ohne jede Beanstandung abgenommen.
|
|