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Juli 2010
Die Erkundungsmissionen in die neuen Erweiterungsgebiete des Programms Mai-Nord liegen mehr als ein Jahr zurueck. Die Berichte darueber stehen seit Maerz bzw. September 2009 auf dieser Website und sind dort herunter zu laden. Den ersten Missionen folgten die Einrichter (Amenagisten), sie konkretisierten die Plaene. Diese Plaene lagen den Geldgebern: Kanada und Deutschland vor, als diese mit der malischen Seite und untereinander ihre jeweiligen Engagements in der Kleinbewaesserung verabredeten.
Im Juli 2010 ging es nun darum, das daraus entstandene Investitionsprogramm von 260 neuen Bewaesserungsfeldern à vierzig Hektar (insgesamt mehr als 10.000 Hektar) planerisch auf die kommenden Jahre zu verteilen. Schon im Vorfeld war klar geworden: fuer ein so umfangreiches Vorhaben sind fuenf Jahre zu kurz. Nun soll sich das Programm Irrigation de Proximite dans le Delta Interieur (IPRODI II) auf sieben Jahre erstrecken: 2011 bis 2017.
Planungssitzungen vor Ort unter Beteiligung der Bevoelkerung gibt es seit dem Beginn des Programms Mali-Nord. In Dire kamen am 14. und 15. Juli die Buergermeister und die Dorfchefs der betroffenen Gemeinden zusammen, um zu verabreden, welche Doerfer und Nutzergruppen in den naechsten drei Jahren als erste von diesem Programm profitieren sollen. Bild 1 zeigt die Plenarsitzung im Versammlungssaal des Kreises von Dire. Auf dem Podium von links nach rechts: der Vertreter des Landwirtschaftsministeriums, der Praefekt von Dire, der Buergermeister von Dire, der Praesident der Laenderkammer von Timbuktu und der Praesident des Kreisrats von Dire. Unter den Telnehmern befanden sich auch drei Mitglieder des Programmbeirats, Nock Ag Attia, Abacar Sidibe und Abdoulaye Macko, sowie der Abgeordnete von Timbuktu in der Nationalversammlung, Sandy Haidara.
Die eigentliche Arbeit vollzieht sich bei solchen Veranstaltungen in den Arbeitsgruppen (nach Sektoren). Dabei war den Vertretern des Kessou (und Timbuktu) zu vermitteln, warum dieser Sektor in Zukunft nicht mehr in dem Masse profitieren kann, wie in der Vergangenheit (Bild 2), denn sie haben bereits den Entwicklungsstand erreicht, von dem die kuenftigen Verdichtungsgebiete (Binga und Dangha) noch traeumen. Dort sollen jeweils rund sechzig Bewaesserungsfelder entstehen.
In Koumaira (Bild 3) ging es am 17. und 18. Juli um den Raum suedlich des bisherigen Sektors Bara Issa in Richtung Lac Debo. Drei Gemeinden werden davon betroffen sein. Sie waren mit den Buergermeistern und vielen Dorfchefs vertreten. Hier geht es in den kommenden sieben Jahren um neunzig neue Bewaesserungsfelder. Das wird der wahrhaft grosse Sprung nach vorne sein.
Deutlich voran ging es auch in der Garage de Mecanique Agricole (GMA) in Dire. Zwei Container aus Deutschland hatten bereits darauf gewartet, entladen zu werden. Sie enthielten einen Teil der Ausstattung, die Werkbaenke und das Werkzeug (Bild 4). Nichts aus den Containern bleibt ungenutzt. Das gilt auch fuer die Verpackung. Besonders begehrt sind bei den Beschaeftigten die grossen Holzkisten (Bild 5). Sie dienen meist zum Bau von Moebeln.
Im Februar 2010 (vgl. Aktualitaet) waren aus den Mitteln des Treuhandfonds in den neuen Lagern des Komplex Mali-Nord rund 450 Tonnen Paddy (ungeschaelter Reis) eingelagert worden. Das erwies sich nun als guenstig. Das Welternaehrungsprogramm (WEP) war seit 1996 zum ersten Mal nicht in der Lage, seine Zusagen an Food for Work zu honorieren. Zum einen sind die Geber immer zurueckhaltender geworden und gewaehren Nahrungsmittelhilfe lieber fuer Bildungs- und Gesundheits- als fuer Produktionsprogramme, zum anderen haben die Nothilfe fuer Haiti und die Duerre im oestlichen Sahel nicht nur die finanziellen, sondern auch die personellen Kapazitaeten gebunden.
So diente die eingelagerte Menge an Paddy ungeschaeltem Reis - (Bild 6) in diesem Jahr zum ersten Mal als Food for Work fuer die neuen Nutzergruppen. Von der Freigabe des Lagervorrats (durch die KfW) bis zur Verteilung im Felde dauerte es zwei Tage. In Zukunft soll genau so verfahren werden: Aus der Ernte der bereits produzierenden Bewaesserungsfelder werden die errechneten Mengen aufgekauft (etwa dreissig Tonnen pro neuem Bewaesserungsfeld) und dienen in den folgenden Monaten den Arbeiter(inne)n auf den neuen Feldern als Nahrungsmittelhilfe waehrend der Ausbauarbeiten.
Ueberall in der Region waren die Spuren des ersten grossen Regens der Saison (Anfang Juli) zu sehen. In die erst vor wenigen Jahren gebaute Piste von Timbuktu nach Goundam. ab September soll sie als Strasse ausgebaut werden, haben die Wassermassen zum Teil metertiefe Risse hineingefressen (Bild 7).
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