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Februar 2011
Die Garage de Maintenance Agricole (GMA) in Diré wurde am 16. Februar 2011 offiziell eingeweiht. Etwa drei Dutzend Motorpumpen, Motoren und Pumpen waren im Hof aufgebaut, knapp einhundert auszubildende pompistes (Pumpenwärter) versammelt (Bild 1), daneben dreißig Mechaniker, die an den folgenden Tagen an der Fortbildung von ROVATTI und HATZ teilnahmen.
Die bei der Zeremonie anwesenden Ministerialbeamten, Parlamentarier, Vertreter anderer Organisationen (Norwegen, UNDP, WEP, Islamic Relief) zeigten sich sehr interessiert. Für die Werkstatt und Herrn Bâ bahnten sich dabei neue Geschäftsverbindungen an: Die Norweger erkundigten sich, ob die GMA künftig auch die LKW und Schaufelbagger ihres Faguibine Projektes warten könne (sie kann) und Africare wie Islamic Relief wollen insgesamt neun Motorpumpen erwerben. Die GMA wird diese installieren und die pompistes ausbilden.
Zu den etwa einhundertfünfzig geladenen Gästen sprachen der Bürgermeister, der Programmbeirat und der Minister, der anschließend persönlich einige Urkunden an die Absolventen des erstens Kurses des Jahres 2011 aushändigte (Bild 2).
Die farbenfrohe Kulisse hat den dreiminütigen Beitrag des malischen Fernsehens, ORTM - er wurde am gleichen Abend in der Abendschau, am nächsten Mittag in der Wiederholung ausgestrahlt und von Africable übernommen so eindrücklich gemacht, dass die Telefone von Herrn Bâ und die der Mitarbeiter des Programms Mali-Nord bis Mitternacht nicht stillstanden. Sie erhielten Glückwünsche nicht nur aus der Region, sondern aus Gao, Mopti, Segou und Bamako und die Anrufer fragten, ob man die Motorpumpen tatsächlich in Diré zusammenbaue.
Begonnen hatte die Zeremonie mit einer Schweigeminute für Abacar Sidibé (Bild 3), dem Vorsitzenden des Programmbeirats, der am 2. Februar 2011 sein Büro im Landwirtschaftsministerium räumte, um in den Ruhestand zu gehen, und dabei einem Herzinfarkt erlag. Abacar war der malische Architekt des Programms Mali-Nord. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke. Er wird von allen schmerzlich vermisst.
Januar und Februar sind die hohe Zeit des Gemüseanbaus. Zur Einfriedung dient, was die Natur bietet. Man schneidet Zweige von Akazien (Bild 4) oder nimmt Palmblätter. Der dörfliche Gemüseanbau ist ursprünglich vornehmlich Frauensache (Bild 5), denn die Gärten liegen in der Regel am Rande des Dorfes und es finden sich rasch Zaungäste ein, wenn Besucher kommen (Bild 6). Durch die Motorpumpen hat sich ein neuer gewerblicher Gemüseanbau etabliert. Dort geht es um die Bewirtschaftung großer Flächen. Die ist mehrheitlich Männersache.
Immer wieder aufs Neue verblüffen der Gewerbefleiß und das tagtägliche Arbeitsvolumen der Frauen: Die jungen Mädchen und Frauen stoßen jeden Tag stundenlang das Getreide (Bild 7) und sobald draußen nichts mehr zu tun ist, flechten sie Matten (Bild 8). Der Erlös aus deren Verkauf ist für die meisten Frauen noch immer die einzige Quelle monetären Einkommens.
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