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Maerz 2004 Kurz nach der Ernte, meist zwischen Oktober und Dezember, fallen die Preise fuer Reis und Paddy (ungeschaelten Reis) so, dass der Verkauf nicht lohnt. Ab Februar/Maerz beginnen die Preise wieder anzuziehen. Auf den Wochenmaerkten des Nordens zeigt sich das am ersten. Es sind die Haendler aus Diré, die in Goundam den Reis der Bewaesserungsfelder anbieten (Bild 1). Sie kommen mit gut beladenen Lastwagen und rollen am Abend meist leer zurueck. Dies ist der Verkauf en detail, er bringt den besten Preis: fuer Paddy derzeit rund 150 Francs CFA pro Kilogramm (= 23 Euro-Cent), aber es ist kein Verkauf in grossen Mengen. In Attara bieten die kleinbaeuerlichen Erzeugergruppen ihren Reis oft selbst feil (Bild 2). Im Vordergrund sieht man die Hohlmasse (ganze und halbe), in denen verkauft wird. Gaengiges Mass ist das Sawal, an jedem Ort von etwas anderem Volumen, meist entspricht es drei oder vier Kilogramm Gewicht Die Haendler von Attara warten inzwischen auf ihren Umzug. Die neuen Markthallen sind schon seit Monaten fertig, haben sich aber voruebergehend in grosse Trockenanlagen verwandelt (Bild 3). Hier werden die Zementsteine fuer den Aufbau der Ladengeschaefte hergestellt und gelagert, die rund um die Markthallen entstehen. Nach dem Vorbild von Lere werden diese Ladengeschaefte von den kuenftigen Eigentuemern finanziert. Die Vorfinanzierung liegt in Haenden von Azaouad Finances S. A., einer Mikrofinanzgesellschaft auf Aktien mit Sitz im benachbarten Lere. Deren Gruendung im Jahr 2002 hat FIDES, Montpelier, im Auftrag der GTZ vorbereitet und begleitet diese Kleinbank seitdem. Den Wochenmarkt (jeden Donnerstag) nutzt man zur Inspektion des Baufortschritts (Bild 4). Bauunternehmer ist Ousmane Guindo, der sich seit Jahren im Programm Mali-Nord bewaehrt hat. Sechzig Einheiten a sechzehn Quadratmeter Grundflaeche sind insgesamt im Entstehen (Bild 5); jede kostet zweitausend Euro. Bis auf vier sind bereits alle verkauft. Ende Juni sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Schon jetzt nimmt das Handelsvolumen in Attara zu. Die maurischen Haendler beginnen bereits Tage vor Beginn des Wochenmarktes ihre Lastwagen zu schicken und vergroessern die Lagerbestaende. Kaum fuenf Hundert Meter vom Markt entfernt montiert die Firma INACOM aus Koulikoro die Stahlkonstruktionen fuer einen Komplex von Lagerhallen, Werkstaetten und Bueros (Bilder 6 und 7); auch er soll vor Beginn der Regenzeit fertig gestellt sein. Dieser Komplex soll den in einer Art GmbH zusammengeschlossenen kleinbaeuerlichen Nutzergruppen (rund 30) in und um Attara als Zentrale dienen. Auf rund neun Hundert Hektar Flaeche produzieren diese naemlich inzwischen rund 5.400 Tonnen ungeschaelten Reis pro Jahr, das macht knapp 70.000 Sack (a 80 Kilogramm). 25.000 Sack davon muss man verkaufen, um die jeweils kommende Saison zu finanzieren und Ruecklagen zu bilden. Solche Mengen dienen der wirklichen Nahrungssicherung im Norden Malis und lassen sich nur noch en gros lagern und verkaufen. Dieses Jahr sind die wirtschaftlichen Aussichten fuer Reisproduzenten in Mali guenstig: Zum ersten Mal seit rund zwanzig Jahren ziehen die Weltmarktpreise fuer Reis an, zugleich sind die Ausfuhrsperren fuer malisches Getreide gefallen, die im vergangenen Jahr die Nahrungsmittelversorgung im Lande sichern helfen sollten. |
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