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Oktober 2002 In den Jahren 2000 bis 2002 sind aus Mitteln der FZ 81 Bewaesserungsfelder für Reisanbau entstanden. Jedes hat eine Fläche von 20 bis 30 Hektar. Diese Felder werden von dörflichen Nutzergemeinschaften angelegt und bewirtschaftet. Jede Familie erhält eine Parzelle von einem Viertel Hektar. Der Haushaltsvorstand, meist ein Mann, teilt die Arbeiten auf seinem Feld ein und kann über die Ernte verfügen. Eines von diesen 81 Reisfeldern wird alleine von Frauen bewirtschaftet. Die Frauengruppe in Elwalidji existiert seit vielen Jahren und umfasst rund einhundert Mitglieder. Vor fuenf Jahren begannen die Frauen, auf einer Flaeche von zwei Hektar Gemüse anzubauen. Seit drei Jahren sparen sie fuer eine Motorpumpe. Jede Frau zahlte pro Monat 500 FCFA ein, knapp ein Euro. Im Maerz 2001 stellten die Frauen beim Programm Mali-Nord den Antrag, sie beim Ausbau eines zwanzig Hektar großen Bewaesserungsfeldes zu unterstuetzen. Sechzehn Jahre lang hatten diese Frauen auf dem Reisfeld ihrer Maenner mitgearbeitet. Dabei hatten sie das notwendige Wissen erworben. Die vom Dorfchef zugeteilte Flaeche von zwanzig Hektar bleibt ihr alleiniges Nutzungsrecht solange sie dieses Land bearbeiten. Ein Bewaesserungsfeld von zwanzig Hektar Flaeche anzulegen, verlangt tausende von harten Arbeitstagen. Die Frauen machten mit Unterstuetzung ihrer Maenner und Soehne den Boden im Hackbau urbar, schuetteten Bewaesserungskanaele auf, befestigten die erschlossenen Parzellen und bereiteten sie fuer die Aussaat vor, saeten, jaeteten Unkraut, schuetzten die Ernte vor Voegeln und sind nun (Ende Oktober) dabei, den Reis zu ernten. Auf dem Feld wie auch bei der Weiterverarbeitung gibt es nur traditionelle Produktionstechniken. Das Aufhacken der trockenen Erde ist Maennerarbeit, ebenso das Anlegen der Saatbeete. Der Transport der Reispflanzen zur Parzelle ist Frauenarbeit. Maenner wie Frauen verziehen die Reispflanzen auf die vorbereiteten Parzellen. Unkraut jaeten ist Frauenarbeit, muehselig und wenig angesehen. Die Bewaesserung der Parzellen beaufsichtigen Maenner wie Frauen. Die Felder vor Tiereinfall und Vogelfrass zu schuetzen, ist Frauen- und Kinderarbeit. Die reifen Aehren schneiden Maenner und Frauen. Der Transport der Aehren vom Feld zum Dreschplatz (Bild 1) sowie das Dreschen (Bild 2) sind Frauensache. Das Bewaesserungsfeld der Frauen von Elwalidji - uns ist uebrigens im Norden Malis kein zweites bekannt, das einer Frauengruppe gehoert - entspricht dem besten Standard in dieser Gegend. An den Raendern ihrer Parzellen haben die Frauen zusaetzlich wilden Hibiskus, Okra und Hirse angebaut (Bild 3). Sie nutzen jeden Flecken bewaesserten Bodens. Das zeugt von wirtschaftlichem Denken, baeuerlich-sesshafter Ueberlegung, natuerlichem Geschick und beeindruckendem Fleiss. Sie haben ihre Gemuesebeete in ihre neuen Reisfelder integriert. Nach der Reisernte wird nun das Gemuese geerntet und für den Eigenverbrauch oder dem Verkauf bearbeitet (Bild 4 und 5). "Frauen sind harte Arbeiterinnen. Frueher haben die Frauen in unserer Gesellschaft nicht gearbeitet, heute arbeiten sie mehr als die Maenner. Was eine Frau auf dem Feld in einer Stunde schafft, schaffen Maenner nicht in zwei Stunden (aus einem Gespraech mit dem Dorfchef)." |
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