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Juli 2004 Die Regenzeit, sagt man in der Region Timbuktu, beginnt am 14. Juli und dauert bis Ende August. Selten traf das so zu wie in diesem Jahr. Insofern kennt der Juli im Norden zwei voellig gegensaetzliche Situationen. Die im Folgenden beschriebene betrifft nur die erste Haelfte des Monats; denn am 19. Juli gingen in Attara mehr als 100 mm Regen nieder, mehr als die Haelfte der normalen Jahresmenge. Gourma-Rharous hatte schon im Juni die ersten sechs mm Niederschlaege registriert, mehr als gewoehnlich. Die Bauarbeiten in Bougouni, auf der anderen Seite von Didi Haoussa (zwischen beiden verkehrt die neue Faehre) haben diese nicht behindert, die neue Lagerhalle ist fast fertig (Bild 1). Sie symbolisiert den Aufschwung im Westen des Kreises von Rharous, wo sieben neue Bewaesserungsfelder entstehen und die Menschen verstehen lernen: Es liegt an ihnen, diese Chance zu ergreifen. Gegenueber, auf der anderen Seite des Flusses, ist ein weiteres Bewaesserungsfeld im Entstehen. Es gehoert, ein Novum, zur Gemeinde von Ber (Kreis Timbuktu). Hier war das Programm Mali-Nord bislang nicht taetig. Der Kanal, der das Wasser vom Ufer des Flusses in die grosse, fruchtbare Ebene fuehrt, ist mehr als 350 Meter lang (Bild 2). Diese Aufgabe uebersteigt fast die Kraefte einer nomadischen Nutzergruppe. Vielleicht wird sie das Feld erst im kommenden Jahr kultivieren koennen. Den finanziellen Beitrag fuer die neue Motorpumpe hat sie bereits geleistet und die Pumpe ist geliefert. Ueberall sonst in Rharous ist nun das groesste Problem, den Preis fuer die Motorpumpe rechtzeitig zu entrichten. Zwischen den planierbaren Ebenen finden sich immer wieder grosse Bodensenken, in denen Tiefwasserreis angebaut wird. Einlassbauwerke regeln den Zufluss des Wassers in den kritischen ersten Wochen der Flutwelle des Niger, die hier erst im August/ September einsetzt. In diesem Jahr wird zum ersten Mal eine verbesserte Technik ausprobiert, um den Reisfrass der Fische in den Griff zu bekommen: Die Wehre und die Fischgitter werden in vorgefertigte Schienen eingebettet (Bild 3). In Tibi hat die Flutwelle im vergangenen Jahr ein Einlassbauwerk erdrueckt und zerstoert. Die Bevoelkerung hat die Mauern bis auf den Grund abgetragen, jetzt wird es mit verbreitertem Fundament neu errichtet (Bild 4). Die Zeit reicht noch, um es vor dem Eintreffen der Flut fertig zu stellen. In Kardjiba, dem groessten und in guten Jahren ertragsreichsten Mar dieses Abschnitts geht es im Gespraech zwischen dem Bewaesserungsingenieur (links), dem Dorchef (Mitte) und dem Leiter der Niederlassung des Programms Mali-Nord (rechts) - Bild 5 - um die Vorflutung der grossen Senke mit Hilfe der Motorpumpe. Am Ufer des Niger, das Flussbett hat einen breiten Streifen Strand frei gegeben, findet ein kleiner ambulanter Markt statt. Vier Haendler haben auf ihren Pirogen Blechkisten angebracht (Bild 6) und bieten daraus feil, was auf den Dorfmaerkten des Nordens so nachgefragt wird: algerisches Milchpulver, Tee und Taschenlampen aus China, Batterien aus Bamako (Bild 7). |
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