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Mai 2011
In dem Band „Die Friedensmacher“, erschienen bei Hanser 2005, stellte die journalistische Initiative „Peace Counts“ (von Michael Gleich) elf Friedensprojekte aus aller Welt vor. Darunter befand sich auch ein Beitrag ueber das Programm Mali-Nord, verfasst von Uli Reinhardt (Fotos) und Uschi Entenmann (Text) von der Agentur „Zeitenspiegel“. Der STERN hatte ihre Reportage zuvor abgedruckt.
Der Zeitenspiegel in Weinstatdt ist einer der Partner von „Peace Counts“; ein weiterer Partner ist das „Institut fuer Friedenspaedagogik“ in Tuebingen. Es widmet sich seit 1976 dem Frieden als Bildungsaufgabe. Alle drei Organisationen gemeinsam bieten gegenwaertig im Rahmen der „Peace Counts School“ Materialien (etwa Thementafeln, Podcasts) und paedagogische Arrangements fuer friedenspolitische Arbeit an Schulen und in der Erwachsenenbildung an.
Das Quenstedt-Gymnasium in Moessingen (bei Tuebingen) beschloss, diese Initiative nicht nur fuer eine Klasse oder einen Jahrgang in Anspruch zu nehmen, sondern fuer das gesamte Gymnasium und zwar im Mai 2011. Das hatte es zuvor noch nicht gegeben. Das Programm Mali-Nord diente dabei als konkretes Beispiel fuer praktische Friedensarbeit.
Solche Initiativen haengen oft von einzelnen Menschen ab, die sich ausserhalb ihrer Arbeitszeit dafuer engagieren. So auch hier: Frau Marena Sunten (Bild 4 im Vordergrund), Lehrerin am Quenstedt-Gymnasium, nahm die Sache in die Hand, organisierte die Ausstellung wie die Vortragswoche und war die Seele der Veranstaltung.
Die grosse Aula des Gymnasiums fasste nicht alle der mehr als 900 Schueler(innen) auf einmal. Deshalb gab es am 3. Mai dort zwei unmittelbar aufeinander folgende Einfuehrungsveranstaltungen, um alle Schueler(innen) mit Anliegen und Programm vertraut zu machen. An den folgenden drei Tagen gab es eine Doppelstunde mit jeder Jahrgangsstufe. Dabei sahen die Schueler(innen) zunaechst den Film von Hilde Stadler: „Frieden fuer die Wuestenkrieger“ (Bayerischer Rundfunk, 1997) und befragten anschliessend Barbara und Henner Papendieck zu deren Erfahrungen im Norden Malis.
Die Fragen zielten in verschiedenste Richtungen, von ganz praktisch: „Wie lebt man dort?“ - bis politisch: „Wozu soll man so fremden und fernen Menschen ueberhaupt helfen?“ Ganz aus eigener Lebensperspektive die Frage von drei Maedchen der 6. Klasse nach der Veranstaltung: „Heiraten die Frauen dort auch in weiss?“
Der Suedwestdeutsche Rundfunk (SWR I) lud in der gleichen Woche in seiner populaeren Sendung „Leute“ (jeden Werktag von 10.00 bis 12.00 Uhr) Barbara und Henner Papendieck zum Interview nach Stuttgart. Das Gespraech wurde am Mittwoch den 4. Mai ausgestrahlt (Podcast siehe unten).
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