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Besuch des Bundespräsidenten
Vom 24. bis 28. Januar 2002 stattete der deutsche Bundespräsident Johannes Rau in Begleitung seiner Frau und einer fast einhundertköpfigen Delegation Mali einen Staatsbesuch ab.
Am Samstag den 26. Januar 2002 ging es nach Timbuktu. Zu der deutschen Delegation hatten sich der malische Premierminister und vier seiner Minister samt deren Entourage hinzugesellt.
Zunächst ging es zur symbolischen Schlüsselübergabe der Stadt vor das Rathaus von Timbuktu, dann zu Fuß über den Unabhängigkeitsplatz auf die Ehrentribüne. Die zentrale Ansprache hielt der Hochkommissar der Region Mahamadou Maiga (Oberst der malischen Luftwaffe). Er würdigte die Rolle der Deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Mali und vor allem in der Region Timbuktu und dankte für den deutschen Beitrag zum Frieden im Norden Malis. Der Bundespräsident ging in seiner Ansprache auf den herzlichen Empfang in Timbuktu ein, die Patenschaft zwischen Timbuktu und Chemnitz sowie auf die Zukunft der zahlreich versammelten Kinder und Jugendlichen, die der deutschen Solidarität gewiss sein dürften.
Gegen 11.00 Uhr fuhr die Wagenkolonne (50 Fahrzeuge) nach Korioumé, dem 17 km entfernten Hafen von Timbuktu, dort wartete die Fähre, um die Delegation auf die andere Seite des Niger zu bringen.
Die nomadische Ansiedlung Ewet (Tamascheck = Markt) gegenüber von Korioumé symbolisiert die insgesamt 5.000 Hektar Bewässerungsflächen, die im Rahmen des Programms Mali-Nord von 1995 bis 2002 in Stand gesetzt und neu geschaffen worden sind. Die Wahl dieses Ortes sollte zugleich die Gleichberechtigung der nomadischen Bevölkerung mit den Sesshaften (vor allem Sonrai) unterstreichen.
Hier in Ewet empfing der Beirat des Programms Mali-Nord den Bundespräsidenten im Tuareg-Milieu. Der Festplatz war am Rande einer kleinen nomadischen Ansammlung von Zelten hergerichtet worden. Rund einhundert Kamelreiter der Tuareg und eine große Menge von Menschen erwartete die Delegation. Der Bundespräsident schritt das Gästespalier, die Kamelreiter, die Tänzer und Musikanten ab und begab sich in Begleitung seiner Frau, der parlamentarischen Staatssekretärin des BMZ, Frau Dr. Uschi Eid, dem Staatssekretär des AA, Herrn Chrobog, dem malischen Premierminister Sidibé und dessen Frau sowie den vier malischen Ministern und weiteren Mitgliedern der deutschen Delegation in das Hauptzelt.
Der große Griot (Stadtschreier und Sozialmakler) von Timbuktu, Moussa Moussa, stellte den Beirat des Programms Mali-Nord und einige der zahlreich anwesenden Notablen vor. Dann hielt Aghatam Ag Alhassane, Mitglied des Beirats, die Begrüßungsansprache. Ein kurzes Gespräch mit den Bundespräsidenten schloss sich an. Der offizielle Teil endete mit einem Redebeitrag von Frau Dr. Eid. Sie ging auf die Bedeutung des Programms Mali-Nord ein und sicherte dessen Fortbestand zu. Kurz darauf ritt Frau Eid auf einem der festlichen hergerichteten Kamele eine Ehrenrunde.
Am Nachmittag besuchte der Bundespräsident bei einem Stadtrundgang durch Timbuktu das Heinrich-Barth-Museums sowie die große Moschee Djingeri Ber.
Kurz vor dem Abflug um 17.00 Uhr nach Mopti, dort übernachteten der Bundespräsident, Frau Rau und die Delegation vor ihrem Besuch des Dogonlandes am Sonntag den 27. Januar, sprach der Bundespräsident mit einer Versammlung von Weisen des Nordens, die seit längerem überlegen, auf welche Weise die Zivilgesellschaft zu mehr Sicherheit im hohen Norden beitragen kann, der noch immer von bewaffneten Banditen und Resten der Rebellion heimgesucht wird. Diese Gelegenheit nutze der Bundespräsident, um die vom BMZ beschlossene Aufstockung der Mittel des Programms Mali-Nord um DM 5 Mio. zu verkünden. Diese Mittel dienen vor allem der Krisenprävention und Konflikteindämmung.
Bild 1: Ankunft am Flughafen Timbuktu: Neben dem Bundespräsidenten Johannes Rau, seine Frau Christina, der malische Premierminister Mande Sidibé und dessen Frau.
Bild 2: Die Delegation auf der Ehrentribüne in Timbuktu.
Bild 3: Bundespräsidenten Johannes Rau und seine Frau Christina.
Bild 4: Der Bundespräsident bei seiner Rede vor der Ehrentribüne in Timbuktu.
Bild 5: Überfahrt mit der Fähre von Korioumé nach Ewet auf der gegenüberliegenden Seite des Niger.
Bild 6: Die Bevölkerung aus Ewet (Tuareg) und den umliegenden Dörfern (Sonrai) beim Empfang. Etwa einhundert Kamelreiter bildeten das Ehrenspalier.
Bild 7: Der Bundespräsident beim Gespräch mit dem Beirat des Programms Mali-Nord.
Bild 8: Die parlamentarische Staatssekretärin Dr. Uschi Eid bei der Ehrenrunde auf dem Kamel
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